Pressemitteilungen

null Mindestabflüsse in Ausleitungsstrecken

Mindestabflüsse in Ausleitungsstrecken

01.02.2006
Bei Wasserentnahmen aus Fließgewässern müssen insbesondere für die Wasserkraftnutzung ausreichende Mindestabflüsse in den Ausleitungsstrecken belassen werden, um die natürlichen Gewässerfunktionen zu gewährleisten. Gleichzeitig ist die energiewirtschaftliche Seite zu berücksichtigen. Die Ermittlung des Mindestabflusses wird in Baden-Württemberg für kleine Wasserkraftanlagen bis 1000 kW Leistung durch den so genannten "Wasserkrafterlass“ geregelt (GABL BW vom 7. Februar 2001, S. 232). Dieser hat sich in Baden-Württemberg seit 1993 bewährt. 

Der Ende 2005 durch die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg veröffentlichte Leitfaden „Mindestabflüsse in Ausleitungsstrecken“ stellt den fachlichen Hintergrund zum „Wasserkrafterlass“ dar und gibt Hinweise für den praktischen Vollzug. Dadurch wird eine einheitliche Vorgehensweise nach dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik ermöglicht. Weiterhin wird den Rechtsbehörden eine Hilfe für schwierige Situationen gegeben und für eine größere Rechtssicherheit in Baden-Württemberg gesorgt. Der Leitfaden enthält Grundlagen zur Hydrologie, Hydraulik, Ökologie und Fischerei, Informationen zu baulichen, betrieblichen und ökonomischen Aspekten sowie konstruktive Möglichkeiten zur Gestaltung der Abflussregulierung. 

Der Leitfaden richtet sich gleichermaßen an Wasserkraftbetreiber, Planer und Behörden. Im Gegensatz zum Wasserkrafterlass sind die Aussagen im Leitfaden jedoch nicht auf Wasserkraftanlagen mit einer Leistung kleiner als 1000 kW begrenzt. 

Die Ermittlung des Mindestabflusses erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren. Zunächst wird ein Orientierungswert aus hydrologischen Daten ermittelt. Dieser Orientierungswert wird dann anhand der örtlichen Gegebenheiten überprüft und ggf. angepasst. Der Leitfaden fasst die Vorgehensweise zusammen und gibt insbesondere Hinweise, wie der Orientierungswert auf der Grundlage einfacher ökohydraulischer Kriterien an die örtliche Situation angepasst werden kann. Grundlage dafür sind die Anforderungen der natürlichen Fischfauna des Gewässerabschnittes an ihren Lebensraum. Das Vorgehen wird anhand von zehn Beispielen beschrieben. Es zeigt sich, dass bei kleinen Gewässern eine Wasserentnahme oft ökologisch problematisch ist. 

Der Leitfaden "Mindestabflüsse in Ausleitungsstrecken" ist als Band 97 in der Reihe "Oberirdische Gewässer, Gewässerökologie" erschienen und kann zum Preis von 13,00 € zuzüglich Versandkosten über die Verlagsauslieferung der LUBW bei der JVA Mannheim, Herzogenriedstraße 111, 68169 Mannheim, Fax 0621/398-370, oder per E-Mail (bibliothek@lubw.bwl.de) bezogen werden. Er ist auch im Internet unter www.lubw.baden-wuerttemberg.de (Service/Informationen – Veröffentlichungen) abrufbar.
Rückfragen
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de