Bei der Wiedernutzung von alten Industrie- oder Konversionsflächen muss immer mit Schadstoffbelastungen in der Bausubstanz oder im Untergrund in Folge der früheren industriellen oder gewerblichen Nutzung gerechnet werden. Die unsichere Prognose der altlastbedingten Mehraufwendungen war und ist ein großes Hemmnis für die Wiedernutzung solcher Flächen. Die LUBW hat eine Arbeitshilfe unter dem Titel „Wertermittlung von kontaminierten Flächen im Spannungsfeld der Bauleitplanung“ veröffentlicht, mit der sie die sinnvolle Wiedernutzung von schadstoffbelasteten Flächen voranbringen will. 

Die Arbeitshilfe zeigt die Vorgehensweise bei der Wertermittlung kontaminierter Flächen, mit der die finanziellen Auswirkungen von altlastbedingten Schadstoffbelastungen besser kalkulierbar werden. Die Erfahrungen an erfolgreichen Wiedernutzungen zeigen, dass die Kosten für altlastbedingte Sanierungsmaßnahmen von der Art der künftigen Nutzung mitbestimmt werden: Bei empfindlichen Nutzungen, wie Kinderspielplätze, Sport- und Freizeiteinrichtungen oder für manche landwirtschaftliche Sonderkulturen, ebenso wie bei Nutzungen, die erhebliche Eingriffe in den Untergrund erfordern, muss mit deutlich höheren Kosten gerechnet werden als bei weniger empfindlichen Nutzungen wie Park- oder Verkehrsflächen mit geringen Eingriffen in den Untergrund. Schon bei Festlegungen in Flächennutzungs- und Bebauungsplänen können erste Kostenbetrachtungen angestellt werden. Unverzichtbar ist es, bei der Planung von konkreten Folgenutzungen die Altlastensituation mit einzubeziehen. Auftretende Zielkonflikte können durch enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Sachverständigen unterschiedlichster Fachrichtungen bewältigt werden. Die Arbeitshilfe unterstützt durch Erläuterung grundlegender Ziele, Begriffe und Vorgehensweisen die Zusammenarbeit der Beteiligten. 

Die Arbeitshilfe „Wertermittlung von kontaminierten Flächen im Spannungsfeld der Bauleitplanung“ ist als Band 41 in der Reihe "Altlasten und Grundwasserschadensfälle“ erschienen und kann zum Preis von 11,00 € zuzüglich Versandkosten über die Verlagsauslieferung der LUBW bei der JVA Mannheim, Herzogenriedstraße 111, 68169 Mannheim per Fax 0621/398-370, per E-Mail (bibliothek@lubw.bwl.de) oder im Internet unter www.lubw.baden-wuerttemberg.de (Service/Informationen – Publikationen) bezogen werden.