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null Platin am Straßenrand ein aktuelles Umweltproblem? - LUBW stellt Graskulturen entlang von Autobahnen auf

Anreicherung von Edelmetallen aus Kfz-Katalysatoren in der Umwelt wird überprüft

03.06.2008
„Platin ist als edles Metall zur Schmuckherstellung sehr begehrt, als Bestandteil von Kfz-Abgaskatalysatoren ist es in den letzten Jahren allerdings ins Visier des Umweltschutzes geraten“, so Margareta Barth, Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg. „Um die Anreicherung dieses Edelmetalles in straßennahen Ökosystemen zu überprüfen, hat die LUBW standardisierte Graskulturen an den Autobahnen aufgestellt.“ 

Seit Mitte der 1980er Jahre hat der Einsatz von Katalysatoren zur Abgasreinigung von Kraftfahrzeugen stark zugenommen. Platin und die platinähnlichen Metalle Rhodium und Palladium sorgen im Abgaskatalysator für die weitgehende Beseitigung von Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden. So wird die Freisetzung von Schadstoffen aus dem Straßenverkehr durch die Katalysatortechnik um 90% vermindert. 

Neben diesem Nutzeffekt gibt es jedoch auch negative Auswirkungen. Platinmetalle werden in winzigen Mengen aus dem Katalysator freigesetzt und gelangen so in die Umwelt. In der Nähe viel befahrener Straßen ist ein Anstieg dieser Metalle nachgewiesen, die Konzentrationen nehmen jedoch mit zunehmendem Abstand schnell ab. Platin schädigt die Graskulturen in den bisher gemessenen Konzentrationen nicht. Deshalb ist eine Beeinträchtigung von landwirtschaftlich genutzten Flächen in Straßennähe nicht zu erwarten. Fest steht jedoch ein gewisses allergenes Potenzial von Platinsalzen für die Atemwege. Die bisher gemessenen Luftkonzentrationen sind jedoch mindestens fünf Mal niedriger als die Wirkungsschwelle. Grundsätzlich ist jedoch über Mobilität und Wirkung von Platinmetallen in unterschiedlichen Gliedern der Nahrungskette noch wenig bekannt. 

Wegen der nicht unkritischen Eigenschaften der Edelmetalle und der Unsicherheiten in ihrer Bewertung verfolgt die LUBW seit einigen Jahren die Anreicherung von Platin, Palladium und Rhodium in der Umwelt. Vor einigen Tagen wurden dazu an den Autobahnen A5 nahe Karlsruhe und A8 bei Pforzheim Graskulturen am Straßenrand aufgestellt. Nach einer Standzeit von vier Wochen wird überprüft, wie hoch die Belastung der Pflanzen mit den Metallen ist. 

Die Graskulturen der LUBW stehen an folgen Standorten: 
A5 Richtung Frankfurt 
 zwischen Bühl und Baden-Baden 
 bei der Raststätte Baden-Baden 
 bei Ettlingen-Bruchhausen 
 nach der Raststätte Bruchsal 

A5 Richtung Basel 
 bei der Raststätte Baden-Baden 

A8 Richtung Karlsruhe 
 bei Pforzheim-Ost 


Bei Interesse steht Bildmaterial der Exponate zur Verfügung.
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