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null Wärmebedarfsatlas unterstützt Planer bei energetischen Quartierskonzepten

LUBW schaltet heute überarbeitete Version frei

11.12.2017

Die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg hat den Wärmebedarfsatlas weiterentwickelt und stärker an den tatsächlichen Wärmeverbrauch in Wohngebäuden angepasst. Die Berechnungsmethode berücksichtigt nun das typische Verbraucherverhalten und die tatsächliche Wohnfläche vor Ort. Damit hat die LUBW das Informationsinstrument für Planer und kommunale Entscheidungsträger entscheidend verbessert.

Der Wärmebedarfsatlas vermittelt Interessierten einen Eindruck davon, wie hoch der Wärmebedarf für Wohngebäude in Gemeinden oder einzelnen Stadtteilen ist. Er zeigt auch auf, wo es Potenziale für Wärmenetze gibt, die effizient und langfristig die Verbraucherinnen und Verbraucher mit Wärmeenergie versorgen können. Der Atlas ist ein guter Einstieg, um energetische Quartierskonzepte und konkrete Sanierungsplanungen zu entwickeln. Der Wärmebedarfsatlas ist Bestandteil des Energieatlas Baden-Württemberg.

Erhöhte Genauigkeit durch Anpassungen bei der Berechnungsmethode

Die erhöhte Genauigkeit im Wärmebedarfsatlas wurde durch Anpassungen in der Berechnungsmethode erreicht: Erstens wurden die gebäudetypischen Wärmekennzahlen an das praxisnahe Verbrauchsverhalten angepasst. Auf diesen Kennzahlen beruht die Berechnung. Bisher basierten diese auf einem streng normierten Verfahren. Die hier definierten Rahmenbedingungen führten häufig zu deutlich überhöhten Wärmebedarfswerten. Zweitens floss nun die tatsächliche Wohnfläche der Gebäude in die Berechnung ein. Auch das führt zu einer genaueren Wärmebedarfsermittlung. In der früheren Version wurde mit einer festen Wohnfläche gerechnet, die auf gebäudetypischen Beispielgebäuden basierte.

Prognose für Sanierungsfall

Im Wärmebedarfsatlas wird der Wärmebedarf der Wohngebäude unter Berücksichtigung der im Baujahr geltenden Wärmedämmvorschriften publiziert. Zusätzlich wird auch der Wärmebedarf angezeigt, der nach einer Sanierung erreicht würde. Dafür wurde bei der Sanierung der geforderte gesetzliche Mindeststandard angenommen. Es wird also beispielsweise berücksichtigt, welcher Wärmebedarf noch besteht, nachdem der Dachboden, die Kellerdecke und die Außenwände gedämmt wurden und die Fenster über eine Zwei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung verfügen.

Für das verbesserte Informationsangebot flossen Daten von 2,3 Millionen Wohngebäuden aus Baden-Württemberg in das Berechnungsmodell ein. Die Daten wurden anonymisiert, indem die Wohngebäude zu Baublöcken mit mindestens drei Wohngebäuden zusammengefasst wurden.

Der Wärmebedarfsatlas steht im Internet kostenlos bereit unter:
www.energieatlas-bw.de/waerme

 

Hintergrundinformation

Energieatlas Baden-Württemberg

Der Energieatlas Baden-Württemberg ist das gemeinsame Internet-Portal des Umweltministeriums und der LUBW für Daten und Karten zum Thema erneuerbare Energien. Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, Verwaltung, Forschung und Wirtschaft werden hier wichtige Informationen zum Stand der dezentralen Energieerzeugung und zum regionalen Energiebedarf zur Verfügung gestellt. Der Energieatlas bietet Energieberatern, Planern und interessierten Akteuren einen landesweiten Überblick sowie Hintergrundinformationen und Handreichungen. Lokale, kommunale und regionale Planungen kann der Energieatlas nicht ersetzen. Sein Ziel ist es, mithilfe vernetzter Informationen, Möglichkeiten effizienter Energieverwendung anzuregen, um langfristig und nachhaltig Energie einzusparen. Im erweiterten Daten- und Kartenangebot des Energieatlas stehen darüber hinaus zusätzliche Informationen und Auswertemöglichkeiten zur Verfügung.

Rückfragen
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de