Pressemitteilungen

null Zusätzliche Messungen von Luftschadstoffen an fünf Standorten in Stuttgart

Passivsammler für Stickstoffdioxid werden in den kommenden zwei Tagen installiert

29.07.2015
Das baden-württembergische Verkehrsministerium hat die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg beauftragt, die Überwachung der Luftqualität in Stuttgart auszuweiten. Hintergrund sind die regelmäßigen Überschreitungen der Grenzwerte für die Luftschadstoffe Stickstoffdioxid und Feinstaub (Partikel PM10). Die Spotmessstelle „Stuttgart Am Neckartor“ ist dabei eine der am höchsten belasteten Messstellen in ganz Deutschland. Zurzeit überwacht die LUBW in Stuttgart bereits an fünf Stellen diese beiden Schadstoffe, nun kommen fünf neue Standorte für die Messung von Stickstoffdioxid hinzu. Somit wird die Anzahl der Standorte für die Messung von Stickstoffdioxid in Stuttgart verdoppelt. 

An allen bisherigen Messstellen werden die Grenzen für Stickstoffdioxid überschritten, der Grenzwert für Feinstaub nur an der Messstelle „Stuttgart am Neckartor“. Lediglich an der städtischen Hintergrundstation in Bad Canstatt werden die Grenzwerte für beide Stoffe eingehalten. Die fünf zusätzlichen Standorte sollen zu einer besseren Beurteilung der Gesamtsituation im Stuttgarter Kessel beitragen. 

Stickstoffdioxid 
In den kommenden zwei Tagen wird die LUBW in Stuttgart zunächst an sechs Straßenabschnitten neunzehn zusätzliche Passivsammler für Stickstoffdioxid anbringen – an fünf neuen Standorten und am alt bekannten Brennpunkt „Stuttgart am Neckartor“. Dieser erhält zusätzlich drei Passivsammler. Die Passivsammler sind kleine unauffällige etwa 30 cm lange Rohre, die entlang der Straßen angebracht werden. 
Neu hinzu kommen drei Straßenabschnitte mit hohem Verkehrsaufkommen und erschwertem Luftaustausch. In der Heilbronner Straße werden zwischen dem Stuttgarter Hauptbahnhof und dem Pragsattel drei neue Passivsammler angebracht. Die ebenfalls hochbelastete Hauptstätter Straße erhält im Bereich zwischen dem Heslacher Tunnel und der Paulinenstraße fünf neue Passivsammler, zwei weitere werden entlang der Steigungsstrecke der Schwabstraße in Richtung Tunneleinfahrt installiert. 
Zwei zusätzliche Referenzquellen für den städtischen Hintergrund werden in der Ludwigsburger Straße im Bereich des Bezirksrathauses und in der Hegelstraße eingerichtet. Diese dienen der Bestimmung der Stickstoffdioxidkonzentrationen abseits der viel befahrenen Straßen. 

Feinstaub 
Im kommenden Herbst installiert die LUBW dann zusätzlich noch zwei Kleinmessstationen für Feinstaub. Für die beiden etwa 1,0 x 1,2 x 1,6 (Breite x Tiefe x Höhe) Meter großen Stationen muss ein Stromanschluss verlegt werden. Sie werden an der Hauptstätter Straße und der Hegelstraße eingerichtet. Damit verfügt Stuttgart für die Messung von Feinstaub über eine weitere verkehrsnahe Messstation und eine weitere für den städtischen Hintergrund. 

Hintergrundinformation 
In Baden-Württemberg verursacht der Verkehr - und hier vor allem der Straßenverkehr - über 50 % der Stickstoffoxidemissionen. Weitere wichtige Quellen von Stickstoffoxiden sind Kraft- und Heizwerke, die Zementindustrie und die Mineralölverarbeitung. In der kalten Jahreszeit spielen aber auch Emissionen aus privaten Hausheizungen eine Rolle. An den Hintergrundstationen werden die Immissionsgrenzwerte in Baden-Württemberg flächendeckend eingehalten. An den verkehrsnahen Messstationen gehen die Messwerte zwar zurück, liegen aber immer noch deutlich über den Grenzwerten. Dies gilt auch für Stuttgart. 

Spot- und Verkehrsmessstellen, Messstationen im städtischen und ländlichen Hintergrund 
Spotmessstellen werden an Straßen mit einer hohen Verkehrsbelastung und schlechten Ausbreitungsbedingungen aufgestellt, also an Stellen, an denen beispielsweise die baulichen Gegebenheiten keine schnelle Durchlüftung der Straßen ermöglichen. Bei den Spotmessungen handelt es sich um zeitlich befristete Messungen. Werden die Grenzwerte an einer Spotmessstelle drei Jahre lang eingehalten, wird sie wieder abgebaut und an einer anderen verkehrsreichen Straße in Baden-Württemberg platziert. Die Spotmessstelle „Am Neckartor“ wurde im Jahr 2003 aufgestellt. Seitdem werden die Werte hier jährlich deutlich überschritten. 

Verkehrsmessstationen werden dauerhaft an verkehrsreichen Straßen betrieben. Sie dienen zur Langzeitbeobachtung der Luftqualität. 

Städtische Hintergrundstationen werden in Wohngebieten mit einer dichten Bebauung aufgestellt, die sich nicht unmittelbar in Verkehrsnähe befinden. 

Ländliche Hintergrundmessstationen liegen weit ab von durch den Menschen erzeugten Emissionen. Hintergrundmessstationen werden ebenfalls langfristig betrieben.
Rückfragen
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de