Jedes Jahr wird Anfang Dezember am Weltbodentag der Boden des Folgejahres bekannt gegeben. Im Jahr 2023 ist dies der „Ackerboden“. Das Motto des Weltbodentags „Soils – where food begins“ zeigt die Bedeutung von Ackerböden und ihre besondere Schutzwürdigkeit.
Bild zeigt: Genutzer Acker, Bildnachweis: Ramona Schüßler
Eine bodenkundliche Definition für „den Ackerboden“ gibt es nicht. Ackerböden können unterschiedliche Bodentypen sein, die durch natürlich gegebene Faktoren wie Ausgangsgestein, Wasserhaushalt, Relief und Klima entstanden sind. Durch weitere Einflüsse der rund 7000-jährigen Ackerbaunutzung erhielten die Böden ihre heutige Ausprägung.
Trotz dieser Prägung, auch durch die menschliche Nutzung, sind Ackerböden Naturkörper und wichtige Bestandteile des Naturhaushalts. Ein großer Teil der natürlichen Grundwasserneubildung erfolgt im Offenland unter Acker- und Grünlandböden. In Ackerböden finden vielfältige ökologische Prozesse statt wie das Recycling von Nährstoffen, die Filterung und Speicherung von Wasser oder der Abbau von Schadstoffen. Gleichzeitig sind sie Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlichster Lebewesen. Es gibt also viele gute Gründe, Ackerböden besonders zu schützen vor Überbauung, Abgrabung, Erosion und Schadstoffeinträgen.
Laut statistischem Landesamt umfasst die Fläche des Ackerlands in Baden-Württemberg im Jahr 2022 811.200 Hektar, dies entspricht ca. 23 Prozent der Landesfläche.
Ein Kolluvisol aus Abschwemmmassen als Beispiel für einen von vielen Bodentypen unter Ackernutzung
Der Profilschnitt eines Ackerbodens (Beispiel siehe folgende Abbildung) kann Vieles über seine Eigenschaften verraten. Ackerböden werden teilweise seit Jahrhunderten vom Menschen bewirtschaftet. Charakteristisch für das gezeigte Profil und auch für Ackerböden allgemein ist der sogenannte Ap-Horizont. Das p steht für den Pflughorizont, auch als Ackerkrume bekannt. Bild zeigt: Profilschnitt eines Kolluvisol, Bildnachweis: LUBW
Als Beispiel für einen vielseitig nutzbaren Ackerstandort ist hier ein Kolluvisol aus Abschwemmmassen dargestellt. Dieser Bodentyp ist nährstoffreich, ausreichend durchlüftet sowie gut und tief durchwurzelbar. Zudem erfüllt er im Naturhaushalt in hohem Maße Funktionen als Ausgleichskörper im Wasserhaushalt sowie als Filter und Puffer für Schadstoffe. Das Wasserspeichervermögen von ackerbaulich genutzten Bodentypen wie dem Kolluvisol ist in Zeiten häufiger und länger werdender Trockenperioden von besonderer Bedeutung. Die Filterwirkung ist beispielsweise wichtig für die Reinhaltung des Grundwassers.
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