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Citizen Science – Artenmeldungen in Baden-Württemberg 2021

Pictogramme der Arten der Meldeplattformen; Zeichnungen von Hirschkäfer, Gottesanbeterin, Laubfrosch, Feuersalamander, Weinbergschnecke und Icon der App "Meine Umwelt"Eine der wichtigsten Voraussetzungen zum Schutz von Arten ist das Wissen über deren Vorkommen.
Über das Citizen Science Projekt „Meldeplattformen“ können seit 2013 interessierte Laien ihre Beobachtungen von 5 Arten (Hirschkäfer, Gottesanbeterin, Feuersalamander, Weinbergschnecke und Laubfrosch) an die LUBW übermitteln. Die Daten werden alle auf ihre Richtigkeit überprüft und anschließend in die Datenbank übernommen. Die Daten fließen in verschiedene Projekte ein, wie beispielsweise in die Erstellung und Aktualisierung von Roten Listen oder für die Planung von Artenschutzmaßnahmen.
So kann jeder und jede einen Betrag leisten, das Bild über die Verbreitung der Arten im Land zu schärfen.

Jetzt, Ende November, kommt die Natur zur Ruhe. Die Tiere haben sich in ihre Winterquartiere zurückgezogen. Zeit um die erste Bilanz des Meldejahres 2021 zu ziehen:

In diesem Jahr erreichten uns bis heute über 3000 Meldungen von denen guten 2500 als richtig bewertet in die Datenbank aufgenommen wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dies eine durchaus hohe Zahl und damit ein wertvoller Informationsgewinn.

Die meisten plausibilisierten Meldungen mit etwa 1250 Funden gingen für den Hirschkäfer ein, gefolgt von Gottesanbeterinnen und Weinbergschnecken mit ca. 450 Meldungen je Art. Feuersalamander liegen in diesem Jahr auf Platz vier in der Anzahl der Meldungen. Bei den Laubfröschen gingen nur 10 Meldungen ein.
In den Verbreitungskarten sind alle plausibilisierten Fundmeldungen aus diesem und dem Vorjahr zu sehen. Die Verbreitungskarten können auf den Seiten der „Meldeplattformen“ aufgerufen werden.

Seit diesem Jahr können nur noch Meldungen mit einem Fotobeleg abgeschickt werden. Dies erleichtert die Bewertung der Fundmeldungen enorm. Es dient dazu Verwechslungen mit anderen Arten auszuschließen oder, im Fall des Feuersalamanders, gegebenenfalls eine Erkrankung mit dem Hautpilz Batrachochytridium salamandrivorans (Bsal) zu erkennen. Dieser Chytridpilz ist bis jetzt bei Populationen in Baden-Württemberg noch nicht nachgewiesen, stellt jedoch eine Bedrohung dar. Seit mehreren Jahren breitet sich der für Feuersalamander meist tödliche Pilzbefall aus. Totfunde, welche nicht überfahren wurden, könnten wichtig sein. Anhand der diesjährigen Bildnachweise konnte bei keiner Salamandermeldung der Hautpilz erkannt werden.

Bild zeigt: Pictogramme der Arten der Meldeplattformen; Zeichnungen von Hirschkäfer, Gottesanbeterin, Laubfrosch, Feuersalamander, Weinbergschnecke und Icon der App "Meine Umwelt"
Bildnachweis: LUBW

Wollen auch Sie eine der Arten melden?
Über das Online-Portal der „Meldeplattformen“ oder über die „Meine Umwelt“ App können die Daten unkompliziert gemeldet werden. Außerdem sind dort zahlreiche Informationen zu den fünf Arten zu finden.

Bildnachweis: TypoArt BS/shutterstock.com