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Gibt es alpine Böden auch in Baden-Württemberg? Weltbodentag am 5. Dezember

Seit 2005 wird jedes Jahr am Weltbodentag der Boden des Jahres vorgestellt. Für das kommende Jahr 2018 ist die Wahl auf die alpinen Böden gefallen. Viele Einrichtungen unterstützen die Idee des Weltbodentags durch öffentlichkeitswirksame Aktionen. Aus diesem Anlass stellt Ihnen die LUBW zusammen mit dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau im Regierungspräsidium Freiburg (LGRB) die alpinen Böden Baden-Württembergs vor:

Baden-Württemberg bringt man normalerweise nicht mit den Alpen in Verbindung. Alpine Böden können aber ganz allgemein als Gebirgsböden aufgefasst werden. Sie sind typischerweise flachgründig, weil an steilen Gebirgshängen entstehendes Feinbodenmaterial durch Erosion abgeschwemmt wird. Und sie sind oft humusreich, weil im kühl-feuchten Gebirgsklima die abgestorbenen Pflanzenrückstände nur langsam abgebaut werden. So betrachtet hat auch Baden-Württemberg alpine Böden zu bieten:

Beim Felshumusboden liegt der dunkle Feinhumus (O-Horizont) direkt auf dem anstehenden Festgestein. Der Skeletthumusboden hat ein Gerüst aus Steinen und Blöcken.

Skeletthumusboden im Nordschwarzwald (Bild: LGRB)

Mineralische Feinbodenhorizonte, die gewöhnlich den Aufbau unserer Böden bestimmen, fehlen hier. Felsen und Schutthalden findet man in den steilen, oft mehrere hundert Meter tief eingeschnittenen Talschluchten des Schwarzwaldes, wie z. B. dem Höllental, immer wieder. Sie sind oft Extremstandorte von hohem Wert für den Artenschutz.

Lichter Eichenwald auf einer Blockschutthalde aus Gneisgestein mit Skeletthumusböden im Nordschwarzwald östlich von Lauf (Bild: LGRB)

Fels- oder Skeletthumusböden kommen eng vergesellschaftet mit Bodentypen wie Syrosemen, Regosolen und Rankern vor. Insgesamt nehmen diese Böden eine Fläche von etwa 3,9 % des Grundgebirgs-Schwarzwaldes ein.

Ganz im Südosten des Landes, bei Isny im Allgäu, kommt man den Alpen sehr nahe. Die Adelegg und die Iberger Kugel erheben sich deutlich über das voralpine Hügel- und Moorland bis auf 1100 m über NN. Sie sind aus tertiären Molassekonglomeraten aufgebaut, die auch große Teile der Voralpen bilden. Auf diesem Gestein haben sich meist Braunerden entwickelt.

Braunerde aus Molassekonglomerat auf der Adelegg (Bild: LGRB)

Die Nutzung des Molasseberglands mit Alpwirtschaft in den Hochlagen und den bewaldeten, sehr steilen und z. T. zu Rutschungen neigenden Hängen entspricht der in den Allgäuer Alpen in Bayern.

Alpwirtschaft in den Hochlagen der Adelegg (Bild: LGRB)

Weitere Informationen zu den Böden in Baden-Württemberg: Themenpark Umwelt und im LGRB-Kartenviewer.

Festveranstaltung zum Boden des Jahres 2018: https://www.umweltbundesamt.de/service/termine/festveranstaltung-boden-des-jahres-2018

Pressemitteilung des UM: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/internationaler-tag-des-bodens-am-5-dezember-2017/

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