Das diesjährige Netzwerktreffen „Drohnen im Gewässerschutz, Naturschutz und in der Landwirtschaft“ fand im Juni in Karlsruhe statt und wurde dieses Mal vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) ausgerichtet. Im Gegensatz zu den Vorjahren, bei denen der Drohneneinsatz im Gewässerschutz im Fokus stand, wurden dieses Jahr Themen des Naturschutzes und der Landwirtschaft diskutiert und praktisch behandelt. Auch der Teilnehmerkreis war mit 15 Personen erweitert und es nahmen Mitarbeitende der LUBW, Mitarbeitende des LGL und des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ) sowie von Regierungspräsidien und vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) teil.
Bild zeigt: Gruppenfoto mit Drohnentechnik bei der Befliegung des Weingartener Moors. Bildnachweis: LUBW
In einem theoretischen Teil wurde der Einsatz und technische Aspekte von Drohnen, Fragen der komplexen rechtlichen Regulierungen und Vorschriften sowie photogrammetrische Workflows und Programme diskutiert. Der Schwerpunkt dieses Treffens lag aber auf dem praktischen Einsatz verschiedener Drohnen- und Sensorsysteme.
Für die Befliegungen wurden vorher mit den Mitarbeitenden der Naturschutzabteilung der LUBW und des LTZ spezifische Gebiete – landwirtschaftliche Nutzflächen und das Weingartner Moor - ausgesucht. In diesen wurden verschiedene Anwendungen der Drohnen exemplarisch durchgeführt. So kamen neben verschiedenen optischen RGB-Kameras auch Thermal-Sensoren zum Einsatz, mit denen die Temperaturen, aber auch spezifische Eigenschaften, wie z.B. der Chlorophyll-Gehalt von Grünflächen, detektiert werden können. Außerdem wurden auch große Drohnen mit LIDAR-Sensor genutzt, um hochgenaue Oberflächenmodelle der beflogenen Areale zu gewinnen. Der praktische Teil zielte darauf ab, zu prüfen, inwiefern Drohnen helfen können, Fragestellungen des Naturschutzes – insbesondere des Moorschutzes - und der Landwirtschaft zu beantworten. Im Feldeinsatz konnte außerdem direkt gezeigt werden, wie praktikabel die aktuellen Drohnensysteme in der Handhabung sind und wie effizient Informationen mit den verschiedenen drohnenbasierten Sensoren gewonnen werden können.
Bild zeigt: Photogrammetrische Befliegung Ettlinger Versuchsflächen - georeferenziertes Orthomosaik. Bildnachweis: Thomas Wolf, LUBW
Bild zeigt: Photogrammetrische Befliegung Ettlinger Versuchsflächen - georeferenziertes Thermal-Orthomosaik. Bildnachweis: Thomas Wolf, LUBW
Die Befliegungsareale zeichnen sich durch ein großes Repertoire an verschiedenen naturräumlichen Komponenten aus, so dass sowohl landwirtschaftliche Nutzflächen, Wiesen, Feldhaine und Wälder als auch Moorareale und ein kleiner See mit den unterschiedlichen Sensoren erfasst werden konnten.
Bild zeigt: Photogrammetrische 3D-Rekonstruktion des Weingartener Moors. Bildnachweis: Bernd Schramm, LUBW
Bild zeigt: Thermalbild des Weingartener Moors - dargestellt sind die Temperaturunterschiede in diesem Bereich. Bildnachweis: Bernd Schramm, LUBW
Der konstruktive, behörden- und abteilungsübergreifende Austausch zu diesem Themenkreis wird fortgesetzt. Geplant ist bereits für den 29. und 30. Oktober ein Auswerteworkshop, bei dem die gewonnenen sehr umfangreichen Datenmengen photogrammetrisch ausgewertet und detailliert analysiert werden und ein Abgleich mit den Wünschen und Bedarfen des Naturschutzes hergestellt wird.