GrundwasserüberwachungDeckblatt Ergebnisbericht Grundwasserüberwachungsprogramm 2017

Jährlich werden Daten für die Landesmessnetze Grundwassermenge (etwa 2200 Messsstellen der Regierungspräsidien und der LUBW)  und Grundwasserbeschaffenheit (etwa 1900 LUBW-Messstellen) erhoben und von der LUBW ausgewertet. Mit diesen Informationen wird die Grundwassersituation landesweit beurteilt. Die Daten sind maßgebliche Grundlage für die Vollzugsbehörden bei der Grundwasserbewirtschaftung. Daneben spielen sie für die zur Bilanzierung eingesetzten großräumigen Grundwassermodelle eine bedeutende Rolle.

Die Untersuchungsergebnisse werden seit 1991 jährlich durch die LUBW aufbereitet und als Ergebnisbericht veröffentlicht. Diese Fachberichte sind als pdf-Download oder gedruckt beim Publikationsdienst der LUBW erhältlich. Einen Überblick über die in den einzelnen Ergebnisberichten behandelten Themen und Stoffgruppen gibt diese Tabelle (leider nicht barrierefrei).

Aktueller Ergebnisbericht zum Grundwasserüberwachungsprogramm:

Ergebnisse 2022 - Fachbericht;  LUBW, 2024

Ergebnisse 2022 - Zusammenfassung; LUBW, 2024

Grundlage für die im Auftrag der LUBW durchgeführten Grundwasseruntersuchungen ist der Leitfaden Grundwasserprobennahme, der auch externen Anwendern wichtige und hilfreiche Hinweise geben kann.

 

 

Untersuchungen der Grundwasserfauna

Verschiedene Grundwassertiere von links nach rechts: Muschelkrebse Mixtacandona laisi, Raupenhüpferling Bryocamptus sp., Brunnenkrebs Bathynella freiburgensis

Grundwasser wird nicht nur zur Versorgung der menschlichen Bevölkerung mit Trink- und Brauchwasser genutzt, sondern stellt mit seinen wassererfüllten Lücken in Kies, Sand und Festgestein wohl den größten und ältesten kontinentalen Lebensraum dar. Hier siedeln neben Bakterien über 2.000 bisher in Europa bekannte Tierarten. Manche Grundwassertiere sind schon mit dem bloßen Auge zu erkennen, andere sind nur unter dem Mikroskop zu identifizieren. Meist sind sie pigmentlos, durchscheinend oder weiß und blind, da sie im Untergrund ohne Licht leben. Sie kriechen oder schwimmen durch die Hohlräume des Grundwassers und weiden die Bakterienfilme auf den Sedimentpartikeln ab. Damit halten die Tiere das unterirdische Lückensystem offen und tragen zur Selbstreinigungskraft des Grundwassers bei. Zusammen mit der Universität Koblenz-Landau hat die LUBW landesweit rund 300 Grundwassermessstellen untersucht.

Die Grundwasserfauna Baden-Württembergs ist mit 106 gefundenen Tierarten sehr artenreich. Das Spektrum der gefundenen Tiere reicht von unter einem Millimeter kleinen Ruderfußkrebsen, Urringelwürmern, Grundwasserasseln und Schnecken bis zu einigen Millimetern großen Höhlenflohkrebsen, Hüpferlingen und Brunnenkrebsen. Dabei wurde 2006 eine bisher unbekannte Art neu entdeckt und als erstes Tier überhaupt nach dem Land benannt: der Brunnenkrebs Parabathynella badenwuerttembergensis.

Erhebung und Beschreibung der Grundwasserfauna in Baden-Württemberg