Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen

Inhalte mit Jahr 2025 .

Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen September 2025

Fazit

Die Grundwasserstände und Quellschüttungen in Baden-Württemberg bewegten sich im September 2025 mehrheitlich im mittleren Bereich (ca. 75% der Messstellen im Normalbereich) mit ansteigender Entwicklungstendenz zu Monatsende. Der nasse Herbstbeginn hat für eine signifikante Erholung der Bodenfeuchte gesorgt. Dies hat vielerorts zu Grundwasseranstiegen zu Monatsende geführt, insbesondere in Gewässernähe sowie an zahlreichen Quellen.  Im mittleren Oberrheingraben sind markante Grundwasseranstiege zu verzeichnen. Im Monatsmittel halten sich die Messstellen mit rückläufigen (28%), stabilen (34%) und ansteigenden (38%) Trends in etwa die Waage. Engpässe in der öffentlichen Wasserversorgung können aufgrund der aktuellen Beobachtungen ausgeschlossen werden.

Vergleich zum Vormonat

Der Monat September 2025 war in Baden-Württemberg sehr nass mit beispielsweise 121 mm Niederschlag am Lysimeter Büchig. Die Grundwasserverhältnisse im Land konnten sich dadurch weitgehend stabilisieren. Vielerorts wurden deutliche Grundwasseranstiege zu Monatsende gemessen. Im Monatsmittel überwiegen stabile Grundwasserverhältnisse mit z.B. -0,12 m im Neckarbecken bei Affalterbach (GW-Nr. 0324/510-3) oder +0,12 m am Bodensee in Singen (GW-Nr. 0132/422-5). In der Schwarzwaldregion gab es sowohl vergleichsweise örtlich steile Zunahmen (+2,30 m in Todtnau, GW-Nr. 0109/121-1) als auch deutlichen Rückgänge (-1,17 m in Eutingen, GW-Nr. 2401/365-0). Die wettersensiblen Quellschüttungen sind mehrheitlich angestiegen, z.B. +48 l/s in Rottenburg, GW-Nr. 0001/415-1. Mit einem Plus von +261/s hat auch die Schüttung der Blautopfquelle leicht zugenommen (GW-Nummer 0600/665-0).

Vergleich zum Vorjahr

Auf den nassen Jahresbeginn folgte eine außergewöhnlich lange und ausgeprägte Trockenperiode. Der regenreiche Sommer und der nasse September haben Rückgänge auf ein niedriges Niveau verhindert. Die Grundwasserstände sind im Jahresvergleich an den meisten Messstellen (80%) niedriger als im niederschlagsreichen Jahr 2024; beispielsweise in der Oberen Gäue (-14 m, GW-Nr. 7003/412-1). Die Quellschüttungen sind auch geringer, wie etwa in Freudenstadt im Schwarzwald (-4,86 l/s, GW-Nr. 0001/265-0). Mit einem Minus von rd. -490 l/s schüttet der Blautopf deutlich weniger als vor einem Jahr (Hinweis: der vieljährige Monatsmittelwert beträgt 1.253 l/s).

Prognose für den Folgemonat

Der Sickerungsprozess hat frühzeitig im August wieder eingesetzt. Damit liegen gute Voraussetzungen für eine Neubildung im weiteren Jahresverlauf vor. Die Grundwasserverhältnisse werden sich vermutlich bis zum Abschluss des hydrologischen Sommerhalbjahrs stabil bis leicht ansteigend entwickeln.