Messungen

Wenn Beschäftigte am Arbeitsplatz mit Gefahrstoffen umgehen oder Gefahrstoffe freigesetzt werden, muss die Exposition ermittelt und beurteilt werden. Dies gehört zu den Grundpflichten des Arbeitgebers. Von besonderer Bedeutung ist neben der dermalen Exposition (Aufnahme über die Haut) die inhalative Exposition (Aufnahme über die Atemwege). Zur Ermittlung und Beurteilung dieser inhalativen Exposition sind gemäß TRGS 400 "Gefährdungsbeurteilung für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen" Arbeitsplatzmessungen vorgesehen. Messungen können auch zur Überprüfung der Wirksamkeit technischer Arbeitsschutzmaßnahmen (beispielsweise einer Absaugung) dienen oder dem laufenden Monitoring möglicher Belastungen. Auf diesen Internetseiten finden Sie wichtige Informationen über Arbeitsplatzmessungen und kompetente Messstellen.

 

Für die Überwachungsbehörden des Landes Baden-Württemberg ist die "Messstelle Arbeitsschutz" der LUBW die einzige behördliche Anlaufstelle zur Ermittlung und Beurteilung von gefährlichen Stoffen in der Luft am Arbeitsplatz. Anerkannte Probenahme- und Analyseverfahren sowie der Einsatz mobiler direkt anzeigender Messgeräte bilden hierfür die Grundlage. Bei Bedarf wird aufwändige Analytik im LUBW-internen Labor durchgeführt. Auch spezielle Fragestellungen zur Arbeits- und Umwelthygiene werden bearbeitet.

Leistungsspektrum der Messstelle Arbeitsschutz der LUBW

Die Ermittlung und Bewertung von Gefahrstoffen in der Luft am Arbeitsplatz umfasst die nachfolgend genannten Bereiche. Darüber hinaus bietet die Messstelle der LUBW zu den genannten Themen auch Beratung an.
  • Aerosole (ohne Faserstäube)
  • Anorganische Gase und Dämpfe
  • Organische Gase und Dämpfe
  • Nanopartikel (Partikelanzahl und Größenverteilung)
  • Luft in Innenräumen
  • Biologische Arbeitsstoffen
  • Allgemeine Arbeitsschutzfragen
  • Einstufung und Kennzeichnung sowie Herstellungs- und Verwendungsverbote von Gefahrstoffen
  • Bewertung von Parametern in biologischem Material (Biologische Grenzwerte – BGW)
  • Analytik von Materialproben nach chemischen, physikalischen und physikalisch-chemischen Methoden
  • Fachspezifische Aus-, Fort- und Weiterbildung von Beschäftigten der Landesverwaltung Baden-Württemberg
    (Geschäftsbereich Umweltministerium bzw. Gewerbeaufsicht)

Die Messstelle betreibt ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO/IEC 17025.

Die meisten Bundesländer haben eine eigene Ländermessstelle für Arbeitsschutz eingerichtet. Seit 1988 arbeiten diese Messstellen im Arbeitskreis der Ländermessstellen für chemischen Arbeitsschutz (ALMA) zusammen. ALMA sieht seine Hauptaufgabe darin, im Rahmen eines umfassenden Erfahrungsaustauschs die Messstellen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen, gemeinsame Standards zu erarbeiten und dadurch Synergieeffekte zu erzielen. In Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin werden aktuelle Fragestellungen des Arbeitsschutzes aufgegriffen. Ferner werden branchenspezifische "Handlungsanleitungen zur guten Arbeitspraxis" bzw. verfahrens- und stoffspezifische Kriterien (VSK) entwickelt. Bei deren Anwendung werden die betreffenden Branchen von wiederkehrenden Messverpflichtungen für Gefahrstoffe in der Luft am Arbeitsplatz entlastet.

Es gibt viele Dienstleister, zu deren Leistungen die Messung und Beurteilung gefährlicher Stoffe in der Luft an Arbeitsplätzen sowie in Büro- oder Wohnräumen gehört. Für den privaten Auftraggeber und für Kleinbetriebe ist beim Auftreten gesundheitlicher Beschwerden und Verdacht auf Gefahrstoffbelastungen häufig eine umfassende Information und Beratung erforderlich. Die Auswahl einer qualifizierten Mess- und Beratungsstelle stellt hierbei eine wichtige Entscheidung dar.

Daher sind nachfolgend einige Hinweise für die Auswahl kompetenter Mess- oder Beratungsstellen zusammengestellt:
 

  • Ein Verzeichnis aller bundesweit akkreditierten Messstellen im Bereich Arbeitsschutz finden Sie hier im Internet
  • Die Berufsgenossenschaften bieten ihren Mitgliedsbetrieben kostenfreie Unterstützung bei Fragen zur Arbeitsplatzbelastung an
  • Weitergehende Informationen zu gesundheitlichen Auswirkungen von chemischen und biologischen Faktoren auf die menschliche Gesundheit sind beim Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg verfügbar

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Sie ist Ressortforschungseinrichtung des Bundes und berät das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bei allen arbeitsplatzbezogenen Fragen rund um die Themen Sicherheit und Gesundheit. Dadurch leistet sie wesentliche Beiträge zur menschengerechten Gestaltung von Arbeitsplätzen.