Zur Beobachtung der Ausbreitung der invasiven Quaggamuschel wird vom Institut für Seenforschung der LUBW der Seegrund regelmäßig mit einer Unterwasserkamera untersucht. Bei einer dieser Untersuchungen wurden vor der Schussenmündung in Langenargen in 20-30 m Wassertiefe seltsame röhrenförmige Strukturen am Seeboden gefunden. Mit einem Bodengreifer wurden Proben aus der Tiefe genommen und im Labor des Instituts für Seenforschung untersucht. Die vorgefundenen Röhren waren bewohnt und zwar von dem Süßwasser-Borstenwurm (Hypania invalida). Damit konnte der erste Nachweis dieses aus dem Schwarzmeergebiet stammenden Neozoen für den Bodensee erbracht werden. Der erste Nachweis für Deutschland erfolgte 1958 in der Donau (Kothé, 1968). Nach der Öffnung des Rhein-Main-Donaukanals breitete sich Hypania sehr schnell in die Flusssysteme im Rhein- und Maineinzugsgebiet aus, wo vor allem die Unterläufe besiedelt wurden. Die Art ernährt sich filtrierend von organischen Partikeln. Die Tiere leben vorwiegend in Bereichen mit Feinsedimenten, aus denen sie ihre Wohnröhren bauen. Über die weitere Verbreitung im Bodensee ist noch nichts bekannt.
Bild zeigt: Süßwasser-Borstenwurm Hypania invalida aus dem Bodensee, Bildnachweis: LUBW
Bild zeigt: Sedimentgreiferprobe mit Wohnröhren des Süßwasserborstenwurms Hypania invalida, Bildnachweis: LUBW
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