Am 13.12.1991 eröffnete der baden-württembergische Umweltminister den Probebetrieb der Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg in Karlsruhe. Ihre erste Bewährungsprobe bestand die HVZ keine zehn Tage später, als im Dezember 1991 ein großes Hochwasser zahlreiche Anliegergemeinden am Neckar unter Wasser setzte.
Heute ist die HVZ nicht nur in Fachkreisen ein Aushängeschild für Baden-Württemberg. Das Thema Hochwasser ist auch 30 Jahre später noch ein sehr aktuelles Thema. Die HVZ unterstützte 2021 bei zahlreichen Ereignissen (Januar, Februar, Juni und Juli) die vom Hochwasser betroffenen Kommunen durch Berechnung und Veröffentlichung von stündlich aktuellen Wasserstands- und Abflussvorhersagen für ca. 110 Pegel in Baden-Württemberg. Die flächenbezogene Hochwasserwarnung für kleine Einzugsgebiete und die Informationen in der Meine Pegel App, die gemeinsam mit allen Bundesländern betrieben wird, ergänzen das Angebot der HVZ.
Im Hochwasserfall kann die Hochwasservorhersagezentrale rund um die Uhr besetzt werden. Sie gibt Kommunen aber auch den Bürgerinnen und Bürgern und der Presse auf unterschiedlichen Wegen Auskunft über die aktuelle Hochwasserlage. Daneben berät sie die Einsatzleitung der verschiedenen Rückhaltemaßnahmen am Oberrhein.
Aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HVZ sind nicht nur bei Hochwasser im Einsatz. Beispielsweise sind umfangreiche Modellberechnungen notwendig, um die Steuerungsreglements [Steuerungsvorschriften] für die deutsch-französischen Retentionsmaßnahmen am Oberrhein länderübergreifend zu erarbeiten. Daneben führt die HVZ Wirksamkeitsuntersuchungen für das Integrierte Rheinprogramm und den Hochwasserschutz am Oberrhein durch.
Bild zeigt: Warnschild „Überflutete Fahrbahn“, Bildnachweis: Daniela Stärk/stock.adobe.com
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