Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt
… eine gesundheitsförderliche Lebenswelt zu ermöglichen.
Luftqualität - Stickstoffdioxid
Stickstoffoxide wirken reizend auf die Schleimhäute und Atemwege des Menschen und können Pflanzen schädigen. Auch eine Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann beobachtet werden. Stickstoffdioxid ist außerdem eine wichtige Vorläufersubstanz für die sommerliche Ozonbildung in den bodennahen Luftschichten. Die im städtischen Hintergrund gemessene Schadstoffbelastung der Luft ist für einen weiten Teil der Stadtfläche repräsentativ und entspricht damit dem Schadstoffniveau, dem die Mehrzahl der in Städten Wohnenden dauerhaft ausgesetzt ist. Davon unabhängig können Menschen kurzzeitig wesentlich höheren Schadstoffbelastungen ausgesetzt sein, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe von Luftschadstoffquellen aufhalten. Hauptquelle der Stickstoffdioxid-Immissionen ist der Straßenverkehr.
Dargestellt werden die Jahresmittelwerte der Stickstoffdioxidkonzentration (NO2) im städtischen Hintergrund in Mikrogramm pro Kubikmeter. Messstellen im „städtischen Hintergrund“ erfassen die für eine größere städtische Fläche repräsentative Luftbelastung. Dem Mittelwert liegen die Jahresmittelwerte von 25 Messstellen zugrunde. Als Vergleich werden hier ergän-zend die mittleren NO2-Konzentrationen an höher belasteten Straßenabschnitten und in den quellfernen, unbelasteten Höhenlagen des Schwarzwaldes dargestellt.
Ziel ist die Einhaltung des Immissionsgrenzwertes für Stickstoffdioxid nach der 39. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) vom 40 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) im Jahresmittel.
Mit Blick auf die Vergangenheit ist die derzeitige Luftqualität im Land so gut wie nie. Im Jahr 2024 lag die Stickstoffdioxid (NO2)-Belastung mit 13 Mikrogramm pro Kubikmeter etwa halb so hoch wie im Jahr 2000 (28 Mikrogramm pro Kubikmeter). Noch deutlicher ist der Rückgang der Belastung durch Stickstoffdioxid in direkter Nähe zum Straßenverkehr: Seit 2000 gingen die NO2-Konzentrationen in Straßennähe um knapp 60 Prozent zurück. Seit 2022 werden alle geltenden Luftschadstoffgrenzwerte flächendeckend in Baden-Württemberg eingehalten. Aus gesundheitlicher Perspektive ist das Ziel jedoch noch nicht erreicht, da trotz aktuell guter Luftqualität Schäden für die menschliche Gesundheit noch immer nicht völlig ausgeschlossen werden können. Daher müssen ab 2030 strengere Luftschadstoffgrenzwerte der neuen EU-Luftqualitätsrichtlinie 2024/2881 eingehalten werden.
