Versauerung

Ist die Versauerung noch ein Umweltthema?

Durch den „Sauren Regen" verursachte Umweltschäden waren Anlass für umfassende Luftreinhaltemaßnahmen ab den 1980er Jahren. Die Versauerungssituation hat sich aufgrund der seit Mitte der 1980er Jahre halbierten atmosphärischen Säureeinträge deutlich verbessert. Dies ist auf Emissionsminderungen hauptsächlich bei SO2 zurückzuführen. Derzeit beträgt die Versauerung durch atmosphärische Säureeinträge im Mittel 1,0 kmolc/ha a (Kilomol Säureäquivalent je Hektar und Jahr; Standardeinheit für den Säureeintrag). Auf forstwirtschaftlich genutzten Flächen kann die Entnahme von Holz, insbesondere wenn die Rinde nicht im Wald verbleibt und nicht gekalkt wird, zu einer zusätzlichen, nutzungsbedingten Bodenversauerung in der Größenordnung von 0,2 bis zu 1,0 kmolc/ha a führen.

Weitere Details finden Sie im "Bericht zur Versauerung der Umwelt" 

 

Biosphäre: Makrozoobenthoserhebung 2010

Gezeigt wird eine Karte Baden-Württembergs, in der die Ergebnisse der Makrozoobenthosuntersuchungen aus dem Jahr 2007 als kleine Punkte und 2010 als große Punkte eingetragen sind. Blaue Punkte stehen dabei für die Qualitätsklasse "sehr gut" und güne Punkte für die Klasse "gut". Die Untersuchungen wurden zumeist im Schwarzwald durchgeführt. Blaue und grüne Punkte halten sich in Etwa die Waage.

Im Rahmen des biologischen Monitorings der Fließgewässer nach WRRL wurden 2010 in 52 Überblickswasserkörpern (ein Drittel der Gesamtanzahl) an insgesamt 262 Messstellen Makrozoobenthosuntersuchungen durchgeführt. Davon lagen 32 Messstellen an gering gepufferten, silikatischen Mittelgebirgsbächen, die den für Versauerung relevanten Fließgewässertypen 5 und 5.1 zugeordnet sind. Auf den Fließgewässertyp 5 entfielen dabei 22 und auf den Typ 5.1 entfielen 10 Messstellen. Drei Messstellen wiesen eine mäßige saprobielle Belastung auf, sodass sie nicht für die Bewertung der Versauerung herangezogen werden konnten. Von den verbleibenden 29 Messstellen wurden 26 mit der Qualitätsklasse sehr gut und 3 Messstellen mit gut bewertet. Beim Vergleich der Ergebnisse von 2007 mit 2010, ist festzustellen, dass sich nur eine Messstelle um eine Qualitätsklasse verschlechtert hat (von sehr gut nach gut), wogegen sich 1/3 der Messstellen um eine Qualitätsklasse verbessert haben (von gut nach sehr gut) und ca. 2/3 der Messstellen im Ergebnis unverändert blieben. Nur anhand weiterer Untersuchungen lässt sich die Stabilität der Bewertungsergebnisse einordnen. Mit Hilfe der biologischen Qualitätskomponente Makrozoobenthos konnte somit an den ausgewählten Messstellen kein nennenswertes versauerungsbedingtes Defizit festgestellt werden.

Pedosphäre: Säurepufferkapazität

Gezeigt wird eine Karte Baden-Württembergs, in der die Säurepufferkapazität der Böden abgebildet ist. Die Säurepufferkapazität reicht in sieben Klassen von sehr gering bis sehr hoch. Im Schwarzwald ist überwiegend eine sehr geringe bis geringe Pufferkapazität gegeben; im Rest des Landes meist eine hohe bis sehr hohe.