Charakterisierung und Messung

Grundvoraussetzung für Bewertung und Regulierung von Nanomaterialien sind reproduzierbare und anerkannte Charakterisierungs- und Messverfahren. Dies zu erreichen erfordert jedoch noch erheblichen Entwicklungs- bzw. Standardisierungsbedarf. Erst wenn praktikable und reproduzierbare Messverfahren und Konventionen für nanospezifische Effekte festgelegt sind, sollten verbindliche Vorgaben für die Messung und Bewertung von Nanomaterialien angestrebt werden.

Nanomaterialien: Charakterisierung und Messung

Aufgrund fehlender anerkannter Messverfahren ist die Exposition gegenüber Nanoobjekten und das Ausmaß möglicher Belastungen von Mensch und Umwelt derzeit noch weitgehend unbekannt. Wissenschaftliche Methoden und Instrumente für den Nachweis, die Beschreibung und die Analyse von Nanomaterialien stehen zwar teilweise zur Verfügung, sind jedoch für den praktischen Routineeinsatz zu aufwändig bzw. nicht anwendbar. Auch der Einfluss von Matrixeffekten auf Aggregation bzw. Agglomeration von Nanopartikeln bei Isolierung und Charakterisierung in unterschiedlichen Medien ist weitgehend unklar. Eine verlässliche Bewertung der Risiken für unsere belebte und unbelebte Umwelt durch absichtlich hergestellte Nanomaterialien wird dadurch schwierig.
Verfahren und Strategien zur Charakterisierung und quantitativen Messung von Nanomaterialien bedürfen deshalb noch dringend einer Weiterentwicklung.

Der LUBW-Bericht soll dazu beitragen, die derzeitigen Möglichkeiten und Grenzen zur Charakterisierung und Messung von kleinsten Materialien in kurzer und verständlicher Form darzustellen. Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und strebt keine Priorisierung der vorgestellten Untersuchungsverfahren an.

 

LUBW-Bericht: „Nanomaterialien: Charakterisierung und Messung"