Radon ist ein radioaktives Edelgas, das mit den Sinnen nicht wahrnehmbar ist. Sammelt es sich in Innenräumen an, kann es gefährlich für die Gesundheit werden. Es ist nicht überall gleichmäßig verteilt, es gibt aber Gebiete, in denen vermehrt Radon entstehen kann. Dazu gehören Gegenden, in denen Granit- und Schiefergesteine vorkommen. In Baden-Württemberg sind das beispielsweise Teile des Schwarzwalds und der Schwäbischen Alb.
Im Auftrag des Bundesumweltministeriums wurde im Jahr 2001 eine deutschlandweite Kartierung der Radonkonzentration der Bodenluft durchgeführt. An 325 Messorten in Baden-Württemberg wurde in einem Meter Tiefe gemessen. Die daraus erstellte Radon-Karte dient als Orientierungshilfe dafür, welche Radonkonzentrationen regional im Boden vorkommen können.
Im Norden liegt die Radonkonzentration mit 20.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft meist in einem geringen Bereich. Aber auch Werte unter 20.000 können ausreichen, dass sich das Gas in undichten Gebäuden und wenig durchlüfteten Räumen ansammelt. In der Mitte und im Süden des Landes treten zwischen 20.000 und 40.000 und häufig auch zwischen 40.000 und 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft auf. In bestimmten Bereich des Südschwarzwalds oder der Schwäbischen Alb können Werte über 100.00 bis 300.000 und vereinzelt auch bis zu 500.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft vorkommen. Die Karte dient dabei nur als Orientierung, da sie nur auf 325 Messungen basiert und die Konzentration kleinräumig und zeitlich stark schwanken kann. Sie lässt keinen Rückschluss über die tatsächliche Radonkonzentration im Boden an einem bestimmten Ort zu. Auch lässt sich daraus nicht erkennen, wie hoch die Radonkonzentration in einem Gebäude an einem bestimmten Ort ist. Dies lässt sich nur durch gezielte Messungen bestimmen. Mehr Informationen zu Messmöglichkeiten finden Sie hier bei der Radonberatungsstelle der LUBW.
Aktuell werden die Gebiete ermittelt, in denen die Wahrscheinlichkeit höher ist, in einem Gebäude erhöhten Radonkonzentrationen ausgesetzt zu sein. Sobald diese sogenannten Radonvorsorgegebiete festgelegt sind, wird es auch hierzu eine Karte mit diesen Gebieten geben. In Radonvorsorgegebieten gelten besondere Anforderungen an Neubauten und für die Messung von Radon an Arbeitsplätzen. Die rechtlichen Vorschriften finden Sie hier.
Karte zeigt: Radonkonzentration in der Bodenluft, Bildnachweis: Bundesamt für Strahlenschutz
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