Wie messe ich Radon?

Ablauf einer Messung von Radon mittels Kernspurexposimeter

In Kürze:

  • Nur eine Radonmessung schafft Klarheit über die eigene Situation.
  • Als Messdauer wird ein Jahr empfohlen.
  • Radon-Exposimeter erhalten Sie über die Seite des BfS.
  • Bei Überschreitung des Jahres-Referenzwertes unterstützen Radonfachleute vor Ort.

Radon messen

Die Abbildung zeigt ein stilisiertes Radon-Exposimeter. Dieses ermöglich die Messung der Radonmenge in Innenräumen.Die Radonmenge in der Luft kann nur durch ein Messgerät ermittelt werden. Mit einem sogenannten -Exposimeter funktioniert das ganz einfach. Das Radon-Messgerät besteht aus einer kleinen Plastikdose mit einem eingebauten Filter und einem Detektor (siehe Abbildung). Es benötigt während der Messung keinen Strom und macht keine Geräusche. Radon-Exposimeter können bei qualitätsgesicherten Messlaboren bestellt werden und kosten ca. 30-50 Euro.

Für die Messung muss das Gerät mindestens zwei und bis zu zwölf Monate lang an einer repräsentativen Stelle eines Raumes liegen. Da die Radonkonzentration in der Regel von Stockwerk zu Stockwerk nach oben abnimmt, sind Radonmessungen insbesondere im Keller- und im Erdgeschoss sinnvoll. Dabei sollten vor allem häufig genutzte Räume wie Wohn- oder Schlafzimmer sowie Hobbyräume bei der Messung berücksichtigt werden. Während des Messzeitraums können die Räume wie gewohnt genutzt werden.

Am Ende der Messung wird das Gerät zurück an das Messlabor geschickt. Dieses wertet das Exposimeter aus und schickt das Ergebnis an den Kunden. Sollte das Ergebnis über dem gesetzlichen Referenzwert für Radon liegen, wird empfohlen, Maßnahmen zum Schutz vor Radon zu ergreifen. Bei der Planung und Umsetzung können Radonfachleute helfen.

Eine Liste der Messlabore, bei denen Sie die Radon-Messgeräte erhalten, finden Sie auf der Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz.

 

Messzeitraum richtig wählen

Grundsätzlich gilt, dass ein längerer Messzeitraum ein genaueres Ergebnis zur durchschnittlichen Radonmenge in einem Raum liefert. Der gesetzliche Referenzwert von 300  Radon pro Kubikmeter Luft bezieht sich auf den Mittelwert der Radonkonzentration in einem Jahr. Eine ganzjährige Messung ist für einen Vergleich mit dem Referenzwert daher ideal. Mindestens sollte eine Exposimeter-Messung zwei Monate dauern.

Wird das Messgerät nur wenige Monate eingesetzt, sollte es am besten im Frühjahr oder Herbst aufgestellt werden. Eine Messung in den Sommermonaten ist nicht ratsam, da im Sommer Türen und Fenster häufig geöffnet sind und damit wesentlich besser gelüftet wird, als im Jahresdurchschnitt. Die so ermittelte Radonkonzentration wäre geringer als der Jahresmittelwert. Die Radonmenge würde insgesamt unterschätzt werden.

Demgegenüber würde die Radonkonzentration überschätzt werden, wenn das Messgerät ausschließlich im Winter (Heizperiode) aufgestellt werden würde. In den Wintermonaten wird üblicherweise weniger gelüftet und aufgrund der Temperatur- und Druckunterschiede zwischen Außen und Innen kann mehr Radon über eine undichte Gebäudehülle in das Gebäude eindringen. Die so ermittelte Radonkonzentration wäre höher als der Jahresmittelwert. Empfohlen wird daher eine Messung in den Übergangszeiten.

Radonfachleute suchen nach Eindringpfaden

Zeigt die Langzeitmessung, dass der Referenzwert für Radon überschritten ist, können Radonfachleute helfen, die Situation weiter aufzuklären. Mit speziellen Messgeräten führen sie Kurzzeitmessungen durch und verschaffen sich so einen Überblick über die Radonsituation („Screening“) und suchen nach Eindringstellen von Radon in Gebäude („Sniffing“).

Die Kurzzeitmessungen dauern nur Minuten bis wenige Tage. Die Messwerte zeigen damit die aktuelle Radonmenge während der Probenahmedauer am Messort. Durch äußere Einflüsse wie z.B. Lüften können die Ergebnisse stark schwanken. Aus diesem Grund sind solche Kurzzeitmessungen nicht dafür geeignet um zu überprüfen, wie viel Radon eine Person im Durchschnitt einatmet. Die Kurzzeitmesswerte werden für eine computergestützte Auswertung gespeichert und von der Fachperson begutachtet. Anhand der Auswertung empfiehlt die Fachperson Maßnahmen, um das Gebäude radonsicher zu machen.

Häufig gestellte Fragen

Radon zu messen geht einfach und kostengünstig mit einem sogenannten Radon-Exposimeter. Zu Beginn der Messung wird das Gerät an einer ausgewählten Stelle im Raum platziert. Dort bleibt es mindestens zwei und bis zu zwölf Monate liegen und erfasst die durchschnittliche Radonmenge in der Luft. Nach Ende der Messung wertet ein Messlabor den Detektor des Geräts aus und teilt dem Kunden das Messergebnis mit.

Das Bundesamt für Strahlenschutz führt eine Liste von anerkannten Anbietern der Messgeräte. Sie finden die Liste auf der Webseite des BfS.

Eine Messung mit einem Radon-Exposimeter kostet pro Gerät ca. 30-50 Euro. Dabei ist die Auswertung des Detektors durch das Messlabor inbegriffen.

Das Strahlenschutzgesetz legt einen Referenzwert von 300 Becquerel Radon pro Kubikmeter Luft in Aufenthaltsräumen und an Arbeitsplätzen fest. Wird dieser Wert überschritten, sollten Lösungen gesucht werden, um die Radonmenge langfristig zu verringern. Wenn es mit einfachen Mitteln möglich ist, sollte der Wert auch unterhalb des Referenzwerts weiter gesenkt werden.

Die Höhe der Radonmenge in Gebäuden unterscheidet sich je nach Region, Beschaffenheit der Bausubstanz und Gebäudenutzung. Im Jahresmittel beträgt der durchschnittliche Wert in Aufenthaltsräumen in Deutschland 50 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft. Schätzungen zufolge wird in bundesweit durchschnittlich drei von 100 Gebäuden der Referenzwert von 300 Becquerel Radon pro Kubikmeter Raumluft überschritten.