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Unterwegs mit der LUBW: Die Radon-Beratungsstelle informiert beim Messeherbst Stuttgart

Radon ist ein radioaktives Gas, das natürlicherweise überall in Baden-Württemberg vorkommt. Größere Mengen Radon können über einen längeren Zeitraum Lungenkrebs verursachen. Vielen ist die Gefahr nicht bewusst. Um hierfür zu sensibilisieren war die Radon-Beratungsstelle der LUBW bei der Messe „Familie & Heim“ im November 2022 in Stuttgart vertreten. Viele Interessierte informierten sich am Stand der LUBW über die Gefahren von Radon und wie man sich davor schützen kann.


 Prognose der Radonkonzentration in der Bodenluft in einem Meter Tiefe in Baden-Württemberg

Bild zeigt: Prognose der Radonkonzentration in der Bodenluft in einem Meter Tiefe in Baden-Württemberg. Bildnachweis: Alexandra Kölbl / LGRB

Durch Risse und Spalten in der Bodenplatte oder Kellerwänden von Gebäuden kann das radioaktive Gas in Häuser gelangen. Auch an Leitungsdurchführungen wie Wasserrohren kann Radon eindringen, wenn diese nicht ausreichend abgedichtet sind. Insbesondere im Keller- und Erdgeschoss kann sich Radon ansammeln. Vor allem, wenn selten gelüftet wird. Wie hoch die Radonkonzentration im Gebäude ist, lässt sich letztlich nur mit einer Messung feststellen. Hierfür hat die Radon-Beratungsstelle verschiedene Messgeräte als Schauobjekte zur Messe mitgebracht.

 Radon-Exposimeter: Eine kleine Dose mit Luftschlitzen

Bild zeigt: Die Radon-Beratungsstelle empfiehlt eine Messung über einen Zeitraum von 12 Monaten mit passiven Radon-Exposimetern. Bildnachweis: Simone Zehnder/LUBW

Ein Radon-Exposimeter kann die durchschnittliche Radonmenge über einen längeren Zeitraum ermitteln. Dafür benötigt die kleine, unscheinbare Dose nicht einmal Strom. Durch kleine Schlitze strömt vorhandenes Radon mit der Raumluft ins Innere der Dose. Dort entstehen beim Zerfall des radioaktiven Radons kleine Spuren auf dem Detektor, die im Anschluss an die Messung in einem Labor ausgezählt werden. Die Messdosen sollten idealerweise über 12 Monate in häufig genutzten Räumen im Keller- und Erdgeschoss ausgelegt werden. Nur über den langen Zeitraum lassen sich die Konzentrationen verlässlich messen, da diese sowohl tageszeitlich als auch jahreszeitlich stark schwanken. Die Exposimeter können Interessierte bei vom Bundesamt für Strahlenschutz anerkannten Stellen für ca. 30 bis 50 € kaufen. Dabei ist die Auswertung des Exposimeters durch das Messlabor inbegriffen.

Das Radon-Haus: Ein Modellhaus, das per Knopfdruck anzeigt, wo Radon ins Gebäude eindringt und mit welchen Maßnahmen entgegen gewirkt werden kann.
    
Bilder zeigen: Mit dem „Radon-Haus“ kann die Radon-Beratungsstelle auf Knopfdruck Maßnahmen zeigen. Auf kleinen Bildschirmen wird die Maßnahme erklärt, mit orangenem Licht wird das Radon im Boden und im Gebäude dargestellt. Bildnachweis: Simone Zehnder/LUBW

Einige Messestandbesucherinnen- und besucher hatten bereits Messungen durchgeführt und wollten sich nun über die möglichen Gegenmaßnahmen informieren. Hierfür hatte die Radon-Beratungsstelle das „Radon-Haus“ zur Hand. Ein Modellhaus, bei dem auf Knopfdruck unterschiedliche Maßnahmen anschaulich gezeigt werden können.

Vielen Personen war Radon zwar ein Begriff, aber nicht die genauen Hintergründe zur Verbreitung oder zum Eindringen in Gebäude. Auch das Risiko war den meisten nicht bewusst. In über 200 Beratungsgesprächen konnte das Team der Radon-Beratungsstelle an vier Messetagen umfassend über das Thema Radon und mögliche Schutzmaßnahmen informieren.

Der Messestand der Radon-Beratungsstelle

Bilder zeigen: Dr. Johannes Hänle und Benjamin Schneider geben fachkundige Auskunft über das Thema Radon und den Schutz. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich auch mittels Flyer und Infomaterialien über Radon informieren. Bildnachweis: Simone Zehnder/LUBW, Dr. Johannes Hänle/LUBW

Unsere Reihe: Unterwegs mit der LUBW

Die LUBW erhebt in ganz Baden-Württemberg Daten und wertet diese aus. Hierfür sind die Mitarbeitenden viel unterwegs um die Daten zu generieren, Messsysteme zu installieren und zu warten oder um regelmäßige Proben zu entnehmen. Eine weitere Aufgabe der LUBW ist die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen oder der Politik. In der neuen Rubrik „Unterwegs mit der LUBW“ nehmen wir die Sie mit zu den unterschiedlichsten Orten im Land und zeigen Ihnen die vielfältigen Themen der LUBW – von der Radon-Beratungsstelle zur Probenentnahme im Gewässer.

Mehr zum Thema:

  • Alle wichtigen Informationen finden Sie auch noch einmal in anschaulicher und übersichtlicher Weise auf der Seite der Radon-Beratungsstelle

  • Genauere Informationen zur Messung von Radon und eine Einordnung der Messwerte finden Sie auf der Unterseite „Wie messe ich Radon“.

  • Bei Fragen zu Radon und dem Schutz davor können Sie sich gerne an die Radon-Beratungsstelle wenden.

 

Bildnachweis: TypoArt BS/shutterstock.com