Seen in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg gibt es über 4500 Stehgewässer mit einer Fläche von mehr als 2000 Quadratmetern. In der Mehrzahl handelt es sich hierbei um natürliche kleine Seen, deren Entstehung eng mit den letzten Eiszeiten verknüpft ist. Berühmtester Vertreter hierbei ist der Bodensee. Die meisten der natürlichen kleinen Seen findet man im oberschwäbischen Alpenvorland und im Schwarzwald. Neben diesen Naturgewässern gibt es in Baden-Württemberg auch Talsperren und eine Vielzahl von künstlich angelegten Baggerseen, Weihern und Teichen. Die Baggerseen, hauptsächlich in der Oberrheinebene gelegen, stammen aus jüngerer Zeit und werden zu einem großen Teil aktuell genutzt, d.h. ausgekiest. Die oberschwäbischen Weiher dienten in früheren Jahrhunderten dem Mühlenbetrieb und der Fischzucht und sind heute oft kaum von natürlichen Seen zu unterscheiden.
Durch die Bedeutung der Seen für Trinkwasserversorgung, Fischerei, Erholung und Rohstoffgewinnung und ihrem gleichzeitig hohen ökologischen Wert entstehen nicht selten Spannungsfelder zwischen Nutzung und nachhaltiger Entwicklung.
Das Institut für Seenforschung der LUBW beobachtet die Seen und Weiher im Land und untersucht im mehrjährigen Turnus eine Auswahl von ca. 50 größeren Seen auf physikalische, chemische und biologische Kenngrößen. Mit der Bewertung des limnologischen Zustands dieser Seen und individueller Beratung trägt das Institut zum Erhalt und, wo notwendig, auch zur ökologischen Sanierung der Seen bei. Dieser ganzheitliche Gewässerschutz erfordert auch die Betrachtung des Gewässereinzugsgebiets und führt im Falle des Bodensees über die Landesgrenzen hinaus zu einer engen Kooperation mit den Nachbarländern und Kantonen.