Forschungsprojekte im Deponiebereich
Das Umweltministerium Baden Württemberg fördert im Rahmen des „Kommunalen Investitionsfonds" (KIF) innovative Projekte in der Abfall- und Deponietechnik.
Die LUBW unterstützt und begleitet die Projekte, die für die Kreislauf- und Abfallwirtschaft von Interesse sind.
Die Ergebnisse dieser Forschungsprojekte sind hier der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
null Rohstoffe aus der Deponie, 2014
Rohstoffe aus der Abfalldeponie - Verbesserung der Verwertbarkeit durch vorherige Deponiebelüftung
Kurzinfo Deponiedaten:
Art der Deponie: | DK II |
Betriebsbeginn: | 1966 |
Fläche: | 21 ha |
Gesamtvolumen: | 4,5 Mio. m³ |
Phase: | Ablagerungsphase seit 1966 |
Forschungsgegenstand / Zielsetzung:
Der Bauabschnitt BA IV der Deponie Konstanz-Dorfweiher ist im Rahmen des Forschungsprojekts TANIA mit dem Ziel der Nachsorgeverkürzung von 2009 bis 2012 für drei Jahre belüftet worden.
Um die Veränderung der Eigenschaften des Abfalls nach der Belüftung, vor allem in Hinblick auf einen späteren Rückbau mit Sortierung und Verwertung geeigneter Fraktionen, festzustellen, wurde eine groß angelegte Probenahme durchgeführt. Die entnommenen Proben (insgesamt ca. 2000 kg) wurden gesiebt und sortiert sowie auf ihre physikalisch-chemischen und biologischen Eigenschaften untersucht.
Neben der Dokumentation des Fortschritts der Aerobisierung des Abfalls an verschiedenen Stellen durch die Laboruntersuchungen lieferte die Sieb- und Sortieraktion folgende Erkenntnisse:
- Nach der Belüftungsmaßnahme konnte die nicht verwertbare Feinfraktion von den stückigen Wertstoffen sehr gut abgetrennt werden. Dies war jedoch auch schon vor der Belüftungsmaßnahme der Fall.
- Die Wertstoffe bestanden überwiegend aus heizwertreicher Fraktion. Diese kann wegen ihres recht hohen Wassergehalts jedoch allenfalls nach Trocknung thermisch verwertet werden, was den Erlös aus der Abgabe des Materials stark verringern würde.
Der Metallanteil (fast ausschließlich Eisen bzw. Stahl) betrug nur etwa 2,4%.
Auf die Feinfraktion hatte die Belüftung jedoch durchaus einen positiven Effekt: Der bei einem Rückbau anfallende Siebrest aus den ausreichend feuchten Bereichen könnte ohne weiteres auf einer Deponie für MBA-Rückstände abgelagert werden, während dies vor der Maßnahme nicht ohne Vorbehandlung möglich gewesen wäre. In den Bereichen, welche nicht ausreichend mit Wasser versorgt waren, konnte dieses Ziel nicht vollständig erreicht werden.
Antragsteller: | Landratsamt Konstanz 78467 Konstanz |
Ausführung: | Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft 70569 Stuttgart (Büsnau) |
Bericht: | Bericht (pdf, 2,1 MB) |