Deponierückbau

Der Rückbau von Deponien kann unterschiedlich motiviert sein. Neben der Abwehr von Gefahren, wie z. B. einer Grundwasserbeeinträchtigung durch Schadstoffemissionen des Deponiekörpers, der Bereitstellung des Geländes für eine höherwertige Geländenutzung, wie z. B. die Entwicklung von Bauland in Ballungszentren, kann perspektivisch auch die Rückgewinnung der eingelagerten „Wertstoffe“ eine Rolle spielen.

Das sogenannte „landfill mining" zielt auf werthaltige Abfälle ab, wie z. B. Metallschrotte, die beim Rückbau der Deponie zurückgewonnen und vermarktet werden können. Um die Wirtschaftlichkeit von Rückbaumaßnahmen beurteilen zu können, sind eine Reihe von Faktoren zu überprüfen. Dazu zählen insbesondere die stoffliche Zusammensetzung des Deponiegutes (z. B. Anteil an Metallen, heizwertreichen Fraktionen, gefährlichen Abfällen), die regionale Verwertungs- und Beseitigungsinfrastruktur, die arbeits- und immissionsschutzrelevanten Bedingungen bei einem Rückbau sowie nicht zuletzt und maßgeblich die Entwicklung der Rohstoffpreise.

Das Land Baden-Württemberg unterstützte im Zeitraum 2009 bis 2012 ein Pilotprojekt zum Deponierückbau auf der Kreismülldeponie Hechingen (Zollernalbkreis), bei dem diese Faktoren beispielhaft untersucht wurden. So sollte u. a. das Ressourcenpotenzial der Deponie ermittelt und die Wirtschaftlichkeit eines Rückbaus abgeschätzt werden. Aufbauend auf den Ergebnissen in Hechingen sowie weiterer Modellprojekte wurde ein Stoffstrommodell als Excel-Werkzeug erstellt, das eine erste Abschätzung der Wirtschaftlichkeit von Rückbaumaßnahmen ermöglichen soll.

Der Projektbericht sowie das Excel-Werkzeug mit Hinweisen stehen zum Download bereit.

Projektbericht (pdf; 18,2 MB)
Excel-Werkzeug „Ressourcenpotenzial von Hausmülldeponien" (xls; Stand: 01.2014)
Hinweise zur Anwendung dieser Kalkulationsgrundlage (pdf)