Projektübersicht KLIMOPASS

null Stadtflora und Klimawandel

Stadtflora und Klimawandel

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500129443/23 März 2012 Institut für Botanik und Landschaftskunde Thomas Breunig PDF

Beschreibung

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In fünf Städten Baden-Württembergs wurde in den Jahren 2006 und 2011 die Spontanflora im Bereich von drei Kilometer langen und drei Meter breiten Transekten erfasst. Diese Flora zeigte dabei eine enge Abhängigkeit von den Klimafaktoren, insbesondere bestehen enge Korrelationen zwischen dem floristischen Zeigerwert für Temperatur und der durchschnittlichen Jahrestemperatur sowie zwischen dem floristischen Zeigerwert für Feuchte und dem durchschnittlichen Jahresniederschlag. Diese Korrelationen waren in beiden Jahren annähernd gleich.

Zwischen 2006 und 2011 fanden insgesamt betrachtet keine größeren floristischen Veränderungen statt. In beiden Jahren wurden jeweils ähnlich viele Arten der Spontanflora festgestellt, deren gemittelte ökologische Zeigerwerte für Temperatur und Feuchte ebenfalls keine großen Unterschiede zeigten. Auffällig war jedoch in allen fünf Städten eine geringeAbnahme der Temperaurzahl, welchemöglicherweise die kühlere Witte-rung des Jahres 2010 gegenüber dem Zeitraum 2005/2006 widerspiegelt.

Bei der Häufigkeit der Beobachtung einzelner Arten gab es dagegen größere Veränderungen. Diese sind zum Teil auf tatsächliche Zu- oder Abnahmen zurückzuführen, zum Teil aberauch auf die unvollständige Be-obachtung(smöglichkeiten) einzelner Art in einem der beiden Jahre, insbesondere aus phänologischen Gründen. Bemerkenswert ist das erstmalige Auftreten des Japanischen Liebesgrases (Eragrostis multicaulis) sowie die Zunahme von Sommerflieder (Buddleja davidii), Kahlem Bruchkraut (Herniaria glabra) und Florentiner Habichtskraut (Hieracium piloselloides) – allesamt wärmeliebende Arten.Etwa zwei Drittel der festgestellten Arten wurden in beiden Jahren im jeweiligen Transekt festgestellt, ein Drittel nur in einem der beiden Jahre. Nur zum Teil sind hierfür tatsächliche Florenveränderungen verantwortlich, zum anderen Teil die Tatsache, dass durch zweimalige Begehungen in einem Jahr nicht bereits das gesamte Artenspektrum eines Transekts erfasst werden kann.