Projektübersicht KLIMOPASS

null Automatisierte Zuluftsteuerung für zwangsbelüftete Schweineställe mit Unterflurzuluft zur Reduktion von Hitzestress an heißen Tagen und geringer Krankheitsprävalenz im Jahresverlauf

Automatisierte Zuluftsteuerung für zwangsbelüftete Schweineställe mit Unterflurzuluft zur Reduktion von Hitzestress an heißen Tagen und geringer Krankheitsprävalenz im Jahresverlauf

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500308000/23 Februar 2015 Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg Dr. Kai Höpker (LUBW) PDF

Beschreibung

Fragestellung: Ziel des durchgeführten Vorhabens war die weitere verfahrenstechnische Optimierung eines Stallbaukonzepts in konventioneller Bauweise mit Unterflurzuluft, welche zunehmend an Bedeutung für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung gewinnt.

Ergebnis: Das Stallbaukonzept der Unterflurzuluftführung ist ein neues innovatives Lüftungskonzept, welches erstmals mit dem Neubau des Bildungs- und Wissenszentrums Boxberg (Landesanstalt für Schweinzucht- LSZ) in den Jahren 2005-2007 in größerem Praxismaßstab umgesetzt wurde. War bisher vor allem die Kühlleistung im Sommer Gegenstand von Untersuchungen, so wurden das Negativpotential bzw. diverse Ausführungsdetails zur weiteren Optimierung noch nie versuchstechnisch erfasst und dementsprechend weiterentwickelt. Für die Ausgangsituation (keine sensorgesteuerte, temperaturabhängige Öffnungstechnik) sind deutlich die Temperaturunterschiede zwischen der Zuluft unten sowie Zuluft oben/Dachraum von ca. 6 Kelvin zu erkennen, wohingegen sich die Außentemperatur von der Zuluft unten nur unwesentlich unterscheidet. Dies zeigt die unbedingte Notwendigkeit, zwischen der Ansaugung der Luft und dem Tierbereich die Möglichkeit einer Konditionierung der Luft einzurichten. Diese Konditionierung kann durch die Regulation des einströmenden Luftvolumens über eine Steuerklappe erfolgen. Bei einer Reduzierung der Luftmengen verringert sich die Luftgeschwindigkeit wodurch es zu einer stärkeren Erwärmung der Luft kommt. Mit steigenden Temperaturen erhöht sich auch die Luftgeschwindigkeit im Stall, d. h. es wird mehr Luft ausgetauscht. Wird nun ein klassischer Ventilator nicht dynamisch angesteuert, so wird auch bei fallenden Temperaturen diese hohe Menge Luft gefördert, es kommt dabei zu einem zusätzlichen Kühleffekt (kalte Lufttemperatur mit hoher Luftgeschwindigkeit/ Menge). Somit sind gerade die Vorteile der Kühlung dieses Verfahrens im Sommer, für die kalte Jahreszeit bzw. die Übergangszeit im Frühjahr und Herbst, von hohem Krankheitsgefahrenpotential für die Tiere.

Fazit: Die Ergebnisse zeigen einen vielversprechenden Ansatz, über die Steuerung der Unterflurzuluftöffnung das Stallklima an exponierten kalten Standorten konstant ohne Kälteeinbrüche im Tierbereich zu führen und somit die Vorteile des Systems für die Sommerkühlung nicht zu konterkarieren. Während der Projektdauer wurden weitere Optimierungen am Gesamtsystem durchgeführt, um die Funktionssicherheit des Systems weiter zu erhöhen sowie die komplexen funktionalen Zusammenhänge zu untersuchen.