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null Bodenwasserhaushalt und konservierende Bodenbearbeitung Teil 2

Bodenwasserhaushalt und konservierende Bodenbearbeitung Teil 2

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500308039/23 Dezember 2014 Landwirtschaftliches Technologiezentrum Dr. Kai Höpker (LUBW) PDF

Beschreibung

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Fragestellung: Der konservierenden Bodenbearbeitung, wie zum Beispiel Mulch- oder Direktsaat, wird oft zugeschrieben, gerade in Trockenperioden den Kulturpflanzen mehr Bodenwasser zur Verfügung zu stellen, als das beim Pflügen der Fall ist. Ziel des vorliegenden Projekts war es, Untersuchungen zur Bodenfeuchte unter verschiedener Bodenbearbeitung durchzuführen, um diese empirisch begründete Hypothese zu überprüfen.

Ergebnis: Auf verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg werden langjährige Versuche zu den Bodenbearbeitungsverfahren durchgeführt und Pflug, Mulchsaat und Direktsaat auf eng benachbarten Versuchsparzellen miteinander verglichen. In einem früheren Projekt 2011 wurde die Messmethodik geprüft, ein Standort-Screening durchgeführt und geeignete standörtliche Rahmenbedingungen für einen längerfristigen Versuch ausgelotet. Im hier dokumentierten Versuch von 2014 sollte an einem ausgewählten Standort, Dossenheim bei Heidelberg, intensiver untersucht werden, ob sich bei diesen Bodenbearbeitungsverfahren im Laufe der Vegetationsperiode messbare Unterschiede im Bodenwasser-gehalt feststellen lassen. Ein Einfluss der Bodenbearbeitung auf die Bodenfeuchte war in der Tat nachzuweisen. Die Pflugvariante wies in den oberen 20 cm weniger Bodenfeuchte auf als die Mulchsaat- und Direktsaatvariante. Unterschiede im Bodenwassergehalt zwischen Mulchsaat und Direktsaat waren bis in den Sommer hinein nicht signifikant und traten erst im Spätsommer und Herbst, also schon ohne Pflanzenbestand, deutlicher zutage. Auch in 20-40 cm Tiefe war in der Pflugvariante weniger Bodenwasser zu messen, allerdings war nur der Unterschied zwischen Mulchsaat und Pflug signifikant. Ab 40 cm Bodentiefe unterschieden sich die Bearbeitungsverfahren hinsichtlich der Bodenfeuchte nicht mehr. Die Pflugvariante besitzt in 10-20 cm Tiefe sowohl einen höheren Gesamtporenanteil, als auch eine höhere nutzbare Feldkapazität als Mulch- und Direktsaat. Der Feinporenanteil hingegen unterscheidet sich in dieser Tiefenstufe nicht. Gleichzeitig wurde ein geringerer Bodenwassergehalt gemessen. Daraus ergibt sich die Schlussfolgerung, dass unter Pflug die Grob- und Mittelporen weniger Wasser führten als die Varianten mit konservierender Bodenbearbeitung, sodass die potentiell höhere nutzbare Feldkapazität im Oberboden nicht ausgenutzt werden konnte.

Fazit: Die Messung von Bodenwassergehalten soll noch über 2014 hinaus weitergeführt werden, um vielleicht weitere Hinweise darauf zu erhalten, unter welchen klimatischen Voraussetzungen welche Kultur unter welcher Bodenbearbeitung Vorteile zieht und in welchem Bodenhorizont sich Unterschiede im Bodenwassergehalt besonders ausprägen.