Projektübersicht KLIMOPASS

null Einsatz von Plasma zur Dekontamination von Agrarprodukten nach der Ernte

Einsatz von Plasma zur Dekontamination von Agrarprodukten nach der Ernte

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500352897/23 März 2016 Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee Dr. Kai Höpker (LUBW) PDF

Beschreibung

Fragestellung: Ziel des Projekts war es, die grundsätzliche Eignung einer Plasmabehandlung als Nacherntebehandlung gegen Monilia spp. auf Zwetschge sowie gegen Botrytis cinerea auf Erdbeere zu überprüfen.

Ergebnis: Für die Erzeugung des Plasmas wurde ein Mikrowellenplasmabrenner bei Atmosphärendruck eingesetzt, als Arbeitsgas diente Raumluft. Beispielhaft für die vorwiegend im Obstbau vorkommenden Monilinia Arten wurden die Versuche mit M. laxa durchgeführt. Sowohl bei der Behandlung des Myzels von M. laxa als auch bei B. cinerea (jeweils auf der Fruchtoberfläche) stellten sich bereits nach wenigen Minuten Erfolge ein. Die Sporen zeigten dagegen in beiden Fällen eine deutlich höhere Widerstandsfähigkeit als das Myzel. Im Fall einer Infektion des Fruchtfleisches war die Plasmabehandlung unwirksam.

Die Fruchtqualitätsanalysen plasmabehandelter Zwetschgen ergaben keinen signifikanten Unterschied zur unbehandelten Kontrolle. Bei den Erdbeeren wurden durch die Erwärmung der gekühlten Früchte mit dem Plasmabrenner die Kronblätter geschädigt. Auf die Lagerfähigkeit und weitere Fruchtqualitätsparameter hatte die Behandlung dagegen keinen Einfluss.

Die Wirkung des Plasmas beruht auf einer Synergie aus UV-Strahlung und Radikalen.

Fazit: Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die beschriebene Methode eine sehr präzise Entwicklung und Abstimmung auf den Erreger und das Substrat erfordert. So kann beispielsweise die Wirkung des Plasmas auf Sporen durch die Anpassung der Parameter unter Umständen verbessert werden. Die gute Wirkung gegen Myzel von Monilinia laxa und Sporen und Myzel von B. cinerea sowie die Schonung der Fruchtqualität haben die grundsätzliche Praxistauglichkeit der Methode bewiesen.