Projektübersicht KLIMOPASS

null Geschützte Produktion und nachhaltiger Süßkirschenanbau im Kontext von Klimaveränderungen

Geschützte Produktion und nachhaltiger Süßkirschenanbau im Kontext von Klimaveränderungen

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500308015/23 Dezember 2014 Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee Dr. Kai Höpker (LUBW) PDF

Beschreibung

Fragestellung: Durch eine Veränderung des Wettergeschehens ist es beim Anbau von Obstkulturen notwendig geworden, Hagelnetze und Schutzdachkonstruktionen anzubringen. Diese wirken sich auf das Kleinklima der Anbauflächen aus. Im Fokus des Projekts standen die Erfassung klimatologischer Daten, die in Beziehung zu pflanzenphysiologischen Reaktionen gesetzt werden können, in den mit Schutzfolien-systemen abgedeckten Süßkirschenanlagen.

Ergebnis: Mithilfe der bereitgestellten Projektmittel wurde in die optimale Ausgestaltung der Versuchsparzellen investiert: Verfügbare, kommerzielle Folienabdeckungen – VOEN und BayWa – wurden zugekauft, um alte, beschädigte Folien zu ersetzen bzw. wurden in gepflanzten Junganlagen neu erstellt. Dazu kamen ergänzende Investitionen für die teilautomatisierte Bewässerung der Flächen (Tropfsysteme, Zuleitungen). Weiter wurden Klimamess-Systeme mit passenden Sensoren beschafft und installiert, damit Datenerhebungen zu Lufttemperatur und –feuchte sowie Blatttemperatur ermöglicht wurden und in Zukunft Messaufzeichnungen bezüglich der Lichteinstrahlung aber auch von Fruchtgrößenveränderungen durchzuführen. Eine entscheidende Erkenntnis war beispielsweise, dass unterhalb der doppellagigen VOEN-Folie das gemessene Strahlungsangebot in Höhe von anteilig ca. 65% der Gesamteinstrahlung beträgt. Das heißt, dass ein Drittel der Lichteinstrahlung den Pflanzen mit dem Einsatz und Auflegen der Schutzfolie versagt wird. Die Lichtverfügbarkeit im Pflanzenbestand war beeinflusst durch das Baumalter und die Größe der Bäume – also Wachstum und Kronenentwicklung – sowie durch die Schnittführung während der Aufwuchs- und Produktionsphase der Süßkirschen. Aus den Ergebnissen abgeleitete Rahmenbedingungen für Nutzung der Regenschutzfolie mit dem Ziel der bestmöglichen Lichtversorgung sind eine minimale Zeitspanne zum Auflegen der Folie, ein angepasstes Pflanz- und Erziehungssystem und eine gezielte Schnittführung, die sich an schlanken, locker aufgebauten und gut vom Licht durchdrungenen Baumkronen ausrichtet.

Fazit: Die Temperaturunterschiede sind geringer ausgefallen als vermutet, teils war ein vertikaler Temperaturgradient zu erkennen. Die verfügbare Strahlung unter Schutzfolien wurde weniger durch die Schattierwirkung als durch die Schnittführung und den lichten Kronenaufbau beeinflusst.