Projektübersicht KLIMOPASS

null Landschaft im Klimawandel - Anpassungsstrategie für den Naturpark Südschwarzwald

Landschaft im Klimawandel - Anpassungsstrategie für den Naturpark Südschwarzwald

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500354466 /23 Mai 2016 Naturpark Südschwarzwald e.V. Dr. Kai Höpker (LUBW) PDF

Beschreibung

Fragestellung: Ziel dieses Projektes war die Entwicklung einer Klimaanpassungsstrategie für die Landschaft des südlichen Schwarzwalds mit Schwerpunkt auf der Landwirtschaft. Der Naturpark Südschwarzwald ist einer der größten Naturparke Deutschlands. Erwärmung und die Änderung anderer Klimafaktoren im Zuge des Klimawandels werden mit gravierenden Auswirkungen für die Landschaft und die Landnutzung verbunden sein. Insbesondere werden gravierende Auswirkungen für die Landwirtschaft erwartet, die heute in den überwiegend hoch gelegenen Gebieten unter schwierigen Bedingungen, wie lange Winterperioden oder steile Hangneigungen, produziert.

Ergebnis: Anhand sechs repräsentativer Modellbetriebe im Naturpark Südschwarzwald mit Schwerpunkt in der Land- und Forstwirtschaft wurde die potenzielle Auswirkung des Klimawandels auf den Naturpark analysiert. Standortdaten und Klimadaten wurden in einem Bewertungsschema kombiniert. Ziel war es, für die ferne Zukunft eine flächenbezogene Entwicklungsprognose zu erarbeiten, die die Standortdaten und Klimadaten in Bezug auf die Bewertung der Klimawirkung und -gefährdung zusammenfasst. Für die Ertragskraft wurden zwei Variablen bestimmt: die Auswirkungen auf die Ertragsleistung und die Auswirkungen auf die Produktqualität. Insgesamt wurden in den sechs Betrieben 431 Hektar Fläche untersucht. Die größten Klimagefahren werden bei Obst und Beerenobst gesehen. Deutliche Gefahrenpotenziale sind auch beim Getreide (Ausnahme: Dinkel) und beim Wald (Risikofaktor Fichte) analysiert worden. Mögliche Profiteure des Klimawandels sind Ackerfutterflächen und (zur Vernässung neigende) Wiesenflächen. Diese Nutzungsarten profitieren vor allem von längeren Vegetationsperioden und höhere Temperaturen.

Fazit: Die Verbindung von Klimawandel und Naturschutz in einer Landschaft mit hoher naturschutzfachlicher Bedeutung sollte nicht in eine Strategie des verstärkten Ausscheidens von Flächen aus der Produktion oder der verstärkten Extensivierung münden. Erhalt und Stärkung der Produktivität extensiv bewirtschafteter Flächen sind wichtige Faktoren für den Erhalt der Betriebe. Dies kann durch Maßnahmen wie z.B. Bewässerung, einer dosierten Düngung, dem Anbau neuer Sorten und Arten oder auch durch partielle Umnutzungen (Christbäume) erfolgen. Eine wichtige Komponente einer Anpassungsstrategie des Naturparks Südschwarzwald sollte in dem Bestreben liegen, die Betriebe vor dem Hintergrund des Klimawandels zu stärken.