Projektübersicht KLIMOPASS

null Städtebaulicher Rahmenplan Klimaanpassung für die Stadt Karlsruhe (Teil II)

Städtebaulicher Rahmenplan Klimaanpassung für die Stadt Karlsruhe (Teil II)

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500287423 Oktober 2014 Stadtplanungsamt Stadt Karlsruhe Martin Kratz PDF

Beschreibung

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Fragestellung: Das zentrale Ziel des Projektes war die Entwicklung eines Städtebaulichen Rahmenplans Klimaanpassung für die Stadt Karlsruhe, der vor allem das Thema Hitzestress raumkonkret und gesamtstädtisch abdecken sollte. Der Rahmenplan soll als informelles Planungsinstrument vom Gemeinderat beschlossen werden und zukünftig die nachhaltige, klimagerechte Stadtentwicklung Karlsruhes steuern.

Ergebnis: Das Instrument wurde in einem zweistufigen Projekt entwickelt. In einer ersten Projektphase sind 12 Karlsruhe spezifische Stadtstrukturtypen identifiziert und sämtliche Quartiere einem dieser Typen zugeordnet worden. Die 560 einzelnen Quartiere wurden anschließend einer multikriteriellen Vulnerabilitätsstudie hinsichtlich Hitzestresses unterzogen und je betroffenem Stadtstrukturtyp ein Hot-Spot (= höchste Vulnerabilität) herausgefiltert. Hierbei zeigte sich, dass in 9 der 12 Stadtstrukturtypen spätestens zur Mitte des Jahrhunderts Quartiere existieren werden, deren Vulnerabilitätsniveau die Umsetzung von Maßnahmen notwendig erscheinen lässt. Eine besonders hohe Vulnerabilität zeigten dabei die geschlossenen Blockränder der Innenstadt. Aber auch bei anderen Strukturtypen (u.a. Gewerbegebiete, Wohnhochhäuser und Zeilenhaussiedlungen) konnte ein signifikantes Belastungsniveau ermittelt werden. Im zweiten Projektteil wurden zunächst 19 verschiedene Maßnahmen in drei räumlichen Maßstabsebenen (Gesamtstadt, Quartier, Gebäude) zusammengetragen, die entscheidend zur Reduktion der Vulnerabilität der Karlsruher Stadtbevölkerung gegenüber Hitzestress beitragen können. Parallel zur Analyse der Maßnahmen wurden zwei städtebauliche Szenarien entwickelt, mit deren Hilfe modellgestützt getestet wurde, welche klimaökologischen Auswirkungen mit einer intensiven Nachverdichtung (Szenario 1) bzw. mit einem Entdichtungs- und Optimierungsansatz (Szenario 2) in Karlsruhe verbunden sein können. Es zeigte sich, dass in beiden Extremszenarien relevante Auswirkungen zu erwarten sind, wobei Szenario 1 tendenziell mit positiven und Szenario 2 mit tendenziell negativen Einflüssen auf das thermische Belastungsniveau verbunden ist.

Fazit: Aus den beiden skizzierten Arbeitsschritten in Kombination mit den Erkenntnissen aus der Klimaanalyse für den Nachbarschaftsverband Karlsruhe sowie einem Akteursbeteiligungsprozess wurde in mehreren Entwurfsschritten der eigentliche Rahmenplan abgeleitet. Um den Willen zur planerischen Berücksichtigung bzw. zur Umsetzung des Rahmenplans zu unterstreichen, ist ein Beschluss im Gemeinderat vorgesehen.