Projektübersicht KLIMOPASS

null Untersuchung der Einschleppung, Ausbreitung und Bekämpfung des Japanischen Buschmoskitos

Untersuchung der Einschleppung, Ausbreitung und Bekämpfung des Japanischen Buschmoskitos

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500229616 Dezember 2014 Gesellschaft zur Förderung der Stechmückenbekämpfung e.V. (GFS) Dr. Norbert Becker PDF

Beschreibung

Fragestellung: Weltweit steigende Temperaturen und die zunehmenden Starkregenereignisse fördern die Verbreitung und Etablierung von exotischen Stechmücken. In Deutschland sind in den vergangenen Jahren regelmäßig zwei exotische Stechmücken nachgewiesen worden, darunter Ochlerotatus japonicus, die zuerst in Baden-Württemberg nachgewiesen wurde. Das Eindämmen von Oc. japonicus muss hohe Priorität haben, da die Art ein guter Vektor von menschlichen Krankheitserregern, insbesondere von Arboviren wie West-Nil-Virus und Japanischer Enzephalitis, ist. Das Projekt untersucht die Verbreitung sowie mögliche Methoden zur Bekämpfung des japanischen Buschmoskitos.

Ergebnis: Das im Jahr 2011 ausgeweitete Larvenmonitoring ergab eine insgesamt von Oc. japonicus besiedelte Fläche von rund 5,500 km2. Um eine mögliche weitere Ausbreitung der Art in Baden-Württemberg zu dokumentieren und weiteren Ausbreitungstendenzen einschätzen zu können, wurde innerhalb der vorliegenden Untersuchung das Larvenmonitoring auf Friedhöfen für weitere zwei Jahre durchgeführt. Insgesamt konnten im Jahr 2012 auf 38 % der 295 untersuchten Friedhöfe Larven oder Puppen von Oc. japonicus nachgewiesen werden. Mit einem gesamten Verbreitungsgebiet von 11.200 km2 bedeutet dies eine Verdoppelung der besiedelten Fläche gegenüber dem Vorjahr. Die noch im Jahr 2011 klar erkennbaren Verbreitungsschwerpunkte um Stuttgart und in Südbaden waren nicht mehr deutlich zu erkennen, da sich die Art entlang des Schwarzwaldes ausgebreitet hat. Ebenfalls kam es zu einem ersten Auftreten von Oc. japonicus an mehreren Orten entlang der Donau und am Bodensee. Im Jahr 2013 konnten gegenüber dem Vorjahr nur ein minimaler Flächenzuwachs von rund 500 km2 verzeichnet werden.

Fazit: Eine kostenintensive Bekämpfungsaktion ist nicht zu empfehlen, vielmehr sollte die Bevölkerung vor Ort über das Problem informiert werden sowie einfache Hilfestellungen zur Bekämpfung bereitgestellt werden. Eine zentrale Rolle für eine erfolgreiche Bekämpfung von Oc. japonicus spielen die Friedhöfe. Die Friedhofverwaltungen muss gesondertes Informationsmaterial zur selbstständigen Bekämpfung von Oc. japonicus und Vermeidung von Brutstätten innerhalb der Friedhofsareale zur Verfügung gestellt werden. Dabei ist vor allem eine Reinigung der Wasserbecken über die Wintermonate hervorzuheben, mit welcher die im Spätsommer an der Beckeninnenwand abgelegten Diapauseeier vernichtet werden sollen. Letztendlich zielen alle Bekämpfungsmaßnahmen aber hauptsächlich auf eine Verringerung der Populationsdichten von Oc. japonicus in siedlungsnahen Bereichen ab. Eine großflächige Ausrottung der Art ist aufgrund ihrer Präferenz für waldige Gebiete nicht möglich, jedoch können auch dort Maßnahmen zur Eindämmung getroffen werden.