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null Untersuchungen zum Vorkommen der viszeralen Leishmaniose in BW

Untersuchungen zum Vorkommen der viszeralen Leishmaniose in BW

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500129435/23 März 2012 Universität Hohenheim Prof. Ute Mackenstedt PDF

Beschreibung

Fragestellung: Die Leishmaniose, hervorgerufen durch Parasiten der Gattung Leishmania, ist eine insbesondere im Mittelmeerraum verbreitete Erkrankung, die durch Sandmücken (Phlebotomus spp.) übertragen wird. Auch in Süddeutschland wurden die als Vektoren dienenden Arthropoden bereits entdeckt; eine Einschleppung der Parasiten in der Zukunft wird erwartet.

Ergebnis: Um das Vorhandensein von Leishmanien in Süddeutschland zu untersuchen, wurden Füchse aus Baden-Württemberg serologisch mittels indirektem Immunfluoreszenztest (IFT) auf Antikörper gegen Leishmania spp. in Blut- bzw. Serumproben untersucht. Außerdem wurden Proben verschiedener Organe (Leber, Milz und Lymphknoten) molekularbiologisch mittels realtime-PCR (Polymerase-Kettenreaktion) auf Leishmania-DNA überprüft. Auf diese Weise wurden insgesamt 199 Rotfüchse aus dem südlichen Baden-Württemberg, insbesondere der Rheinebene, getestet. Außerdem dienten 102 Füchse von der kühleren Schwäbischen Alb als Kontrollgruppe. In sechs von 196 Blutproben (Prävalenz: 3,06%) aus Süddeutschland wurden IgG-Antikörper gegen Leishmania spp. nachgewiesen. Molekularbiologisch ließ sich allerdings in keinem der 199 Füchse Leishmanien-DNA detektieren. Im Gegensatz dazu erwiesen sich alle 102 Tiere von der Schwäbischen Alb sowohl in der Serologie als auch in der PCR als Leishmania-negativ. Des Weiteren wurden 84 Hundeseren aus dem Freiburger Raum mittels IFT analysiert, sie stellten sich jedoch alle als negativ heraus.

Fazit: Da bei der serologischen Untersuchung auf Leishmanien einige positive Füchse gefunden wurden und zudem Sandmücken als potenzielle Vektoren in Süddeutschland anzutreffen sind, kann deren Funktion als mögliches Reservoir für diese Parasiten auch in Deutschland nicht ausgeschlossen werden. Für genauere Aussagen, zum Beispiel über das potenzielle Risiko einer Übertragung von Leishmania spp. zwischen Füchsen und anderen Tieren oder Menschen, sowie auch über die Immunreaktionen oder den Krankheitsverlauf in den Reservoirwirten müssen jedoch noch weitere Untersuchungen folgen.