Verkehrsentwicklung an den Verkehrszählstellen im Jahr 2023
An den von der LUBW eingerichteten Verkehrszähleinrichtungen wurde von 2022 auf 2023 eine Veränderung der durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke je nach Standort zwischen einer Abnahme um 8,5 % (Tübingen Mühlstraße) und einer Zunahme um 10,8 % (Pfinztal Karlsruher Straße) festgestellt. An der Mehrzahl der Standorte wurde ein Anstieg der durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke von 2022 auf 2023 beobachtet. Trotz der weiteren Lockerungen bzw. das Aufheben der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, wurden jedoch auch im Jahr 2023 die Verkehrsstärken vor der Corona-Pandemie nicht erreicht. In den großen Städten liegt die Verkehrsstärke 2023 gegenüber 2019 bei 83 % bis 92 %. In den mehr ländlichen Gebieten beträgt der Anteil 83 % (Pfinztal Karlsruher Straße) und 98 % (Schramberg Oberndorfer Straße).
Bei den schweren Nutzfahrzeugen liegen die Änderungen von 2022 und 2023 zwischen einer Abnahme um 14,1 % (Stuttgart Am Neckartor) und keiner Änderung (0,0 %, Karlsruhe Reinhold-Frank-Straße).
Wird die Entwicklung der gesamten Verkehrsstärken an den mindestens seit 2014 betriebenen Verkehrszählstellen von 2014 bis 2023 betrachtet, so liegen die Rückgänge der gesamten Verkehrsstärke zwischen 34,9 % (Reutlingen Lederstraße-Ost) und 5,5 % (Karlsruhe Reinhold-Frank-Straße). Am Standort Reutlingen Lederstraße-Ost ist aufgrund unterschiedlicher Maßnahmen (wie zum Beispiel die Eröffnung des Scheibengipfeltunnels zur Umfahrung von Reutlingen im Oktober 2017) der Verkehr prozentual am stärksten zurückgegangen. Am Standort Stuttgart Am Neckartor liegt der Rückgang der gesamten Verkehrsstärke bei 27,5 % über die zehn betrachteten Jahre. Die Spanne der Rückgänge beträgt seit 2014 zwischen 19 500 Fahrzeuge pro Tag (Stuttgart Am Neckartor) und 780 Fahrzeuge pro Tag (Schramberg Oberndorfer Straße). In Reutlingen Lederstraße-Ost fuhren 2023 16 100 Fahrzeuge pro Tag weniger als 2014.
Bei den schweren Nutzfahrzeugen liegen die Veränderungen über die 10 Jahre zwischen +17,1 % (Schramberg Oberndorfer Straße) und -63,4 % (Reutlingen Lederstraße-Ost). Wird die Anzahl der Fahrzeuge betrachtet, so liegt die Veränderung von 2023 gegenüber 2014 zwischen +140 Fahrzeuge pro Tag (Schramberg Oberndorfer Straße) und -1230 Fahrzeuge pro Tag (Reutlingen Lederstraße-Ost). In Reutlingen dürfte vor allem die Inbetriebnahme des Scheibengipfeltunnels und das Lkw-Durchfahrtsverbot zu diesem starken Rückgang geführt haben. In Stuttgart Am Neckartor ging die Anzahl der schweren Nutzfahrzeuge von 2014 bis 2023 um 45,8 % zurück, am Standort Stuttgart Hohenheimer Straße beträgt der Rückgang 41,9 %.
Die größeren Veränderungen der Verkehrsstärke haben ihre Ursache im Wesentlichen in den gezielten Maßnahmen zur Luftreinhaltung und bei den Baumaßnahmen (andauernde Straßen- und anderweitige Baumaßnahmen) im näheren und weiteren Umfeld der Zählstelle. In Stuttgart Am Neckartor sind es ein ganzes Bündel von Baumaßnahmen (zum Beispiel S21) und Luftreinhaltemaßnahmen (zum Beispiel Tempo 40, Spurverringerung durch Einrichtung einer Schnellbuslinie, Fahrverbot für Diesel Euro 4 und Euro 5), die letztendlich zur Verringerung der Verkehrsstärke geführt haben.
Die Abnahme der Verkehrsstärke in Stuttgart Am Neckartor über die Jahre zeigt sich auch in den mittleren jährlichen Wochenverläufen. Die mittlere jährliche Verkehrsstärke der Werktage Montag bis Freitag nimmt von 75 600 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2014 auf 51 200 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2021 ab. Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche Verkehrsstärke von Montag bis Freitag bei 54 300 Fahrzeuge pro Tag. Die mittlere Abnahme zum Sonntag gegenüber den Wochentagen Montag bis Freitag war von 2014 bis 2019 mit 31 % bis 32 % vergleichsweise konstant. Im Jahr 2020 wurde (bedingt durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie) ein höherer Rückgang in Höhe von 38 % von den Wochentagen zum Sonntag festgestellt; 2021 betrug der Rückgang am Sonntag gegenüber den Wochentagen 35 %. Demgegenüber fuhren 2022 und 2023 an den Samstagen und Sonntagen wieder deutlich mehr Fahrzeuge als in den beiden Vorjahren.
Die Entwicklung der Verkehrsstärken auf Basis von Wochenwerten während des Jahres 2023 zeigt die nachfolgende Abbildung; Bezugswerte sind jeweils die durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärken im Jahr 2022.
Im Jahresverlauf liegen die Anteile meist zwischen 80 und 120 Prozent, wobei in den Ferien geringere Verkehrsstärken festgestellt werden. Vor allem in den Weihnachtsferien (Kalenderwoche 1 und 52) wird mit Anteilen zwischen 70 und 90 Prozent ein deutlicher Rückgang verzeichnet. In den Osterferien (Kalenderwoche 14 und 15), Pfingstferien (Kalenderwoche 21 und 22), Sommerferien (Kalenderwoche 31 bis 36) sowie in den Herbstferien (Kalenderwoche 44) gingen die Verkehrsstärken weniger stark zurück.
Verkehrsentwicklung an den Verkehrszählstellen seit 2007
Ergänzend zu den vorherigen Ausführungen, wird im Folgenden die Verkehrsentwicklung einzeln für die Verkehrszählstellen anhand des durchschnittlichen täglichen Verkehrs und der durchschnittlichen täglichen Anzahl schwerer Nutzfahrzeuge dargestellt.









