Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt
… innovative, umweltgerechte und soziale Mobilität zu fördern und umzusetzen.
Öffentlicher Personennahverkehr ist ein wesentlicher Baustein der Nachhaltigen Mobilität. Integriert in ein Gesamtsystem intermodaler Verkehrssysteme kann ein gut ausgebauter und auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abgestimmter ÖPNV zur Mobilitäts- und damit zur Energiewende und zur Verminderung von Umweltbelastungen beitragen.
Eine Veränderung der Beförderungsleistung im ÖPNV kann dabei sowohl eine veränderte Anzahl an Fahrgästen im ÖPNV als auch eine veränderte durchschnittliche Reiseweite widerspiegeln.
Der Indikator umfasst den Liniennahverkehr innerhalb Baden-Württembergs mit Eisenbahnen (inklusive des S-Bahnverkehrs), Straßenbahnen und Omnibussen. Der Gelegenheitsverkehr und der Personenfernverkehr mit Omnibussen bleiben unberücksichtigt. Angegeben wird die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs in Personenkilometer pro Einwohner und Einwohnerin und Jahr (Pkm/EW).
Bis zum Jahr 2030 strebt die Landesregierung eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen im ÖPNV an [ÖPNV-Strategie 2030]. Um mehr Bürgerinnen und Bürger für die Nutzung des ÖPNV zu gewinnen, will die Landesregierung Busse und Bahnen im ganzen Land stärken.
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur unter Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg sowie unter Länderinitiative Kernindikatoren LIKI
Durch Mobilität entstehen Umweltbelastungen, vor allem durch Emissionen von Luftschadstoffen und klimaschädlichen Gasen, durch Lärmbelästigungen und durch die Inanspruchnahme von Flächen. Dabei belasten die verschiedenen Verkehrsträger Umwelt und Gesundheit unterschiedlich stark. Je größer dabei der Anteil der umweltfreundlichen Verkehrsträger am Modal Split ist, desto weniger umweltbelastende Einflüsse gehen mit der Mobilität einher.
Modal Split bezeichnet die Verteilung der von Personen im Alltagsverkehr zurückgelegten Wege auf die einzelnen Verkehrsträger, angegeben in Prozent. Pro Weg werden alle genutzten Verkehrsmittel erhoben, nicht jedoch der Zeitanteil und der Entfernungsanteil, der pro Weg auf die verschiedenen Verkehrsträger entfällt.
Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 den Anteil des Radverkehrs am Modal Split auf 16 Prozent und bis 2030 auf 20 Prozent zu steigern [Radstrategie Baden-Württemberg].
Die Corona-Pandemie hat das Mobilitätsverhalten stark verändert. Zum einen entfielen Wege durch die vermehrte Arbeit im Homeoffice, zum anderen wurde der Öffentliche Verkehr aus Angst vor Infektion gemieden. Dadurch kam es zu Verlagerungen auf Verkehrsmittel wie das Auto oder das Fahrrad.
Im Oktober 2020 lag entsprechend der Anteil des Motorisierten Individualverkehrs (MIV: Auto, Motorrad oder Lastkraftwagen), bezogen auf Fahrerinnen beziehungsweise Fahrer und Mitfahrende, mit 62 Prozent deutlich höher als 2017 (59 Prozent). Auch der Fußverkehr ist um drei Prozentpunkte gewachsen. Stark rückläufig war erwartungsgemäß die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs von 11 auf 7 Prozent.
Die Erhebungen der MOBICOR-Studie im Oktober 2021 zeigen die Situation vor der vierten Corona-Welle, als pandemiebedinge Einschränkungen weitestgehend außer Kraft gesetzt waren. Der Fußverkehr hat nochmals um vier Prozentpunkte hinzu gewonnen auf 28 Prozent aller zurückgelegten Wege. Die starken Einbußen des Öffentlichen Nahverkehrs blieben bestehen. Aber auch der Motorisierte Individualverkehr verlor gegenüber dem Vorjahr sieben Prozentpunkte und lag mit einem Anteil von 55 Prozent sogar noch vier Prozentpunkte unter dem Wert von 2017.
Weitere Informationen finden Sie unter vm.baden-wuerttemberg.de > Politik & Zukunft > Nachhaltige Mobiltität > Mobilität in Deutschland und zu Mobilität und Corona unter vm.baden-wuerttemberg.de > Politik & Zukunft > Nachhaltige Mobilität > MOBICOR
Der Transport von Gütern auf der Schiene oder mit Binnenschiffen führt bei gleicher Transportleistung zu geringeren Umweltbelastungen als der Transport auf der Straße. Eine Verschiebung des Güterverkehrsaufwandes weg vom energie- und schadstoffärmeren Schienen- und Binnenschiffsverkehr hin zum Straßenverkehr kann in der Regel mit einer Erhöhung der Umweltbelastung gleichgesetzt werden.
Betrachtet wird der Anteil des Schienen- und Binnenschiffsverkehrs am Güterverkehrsaufwand in Prozent. Ergänzend wird der Güterverkehrsaufwand der Verkehrsträger Straße, Schiene und Binnenschifffahrt absolut in Tonnenkilometern (tkm - Produkt aus transportierter Menge in Tonnen und Entfernung in Kilometer) dargestellt.
Ziel in Baden-Württemberg ist, den Anteil von Schiene und Binnenschifffahrt am Güterverkehrsaufwand schrittweise um 10 Prozentpunkte zu erhöhen [Nachhaltige Mobilität - Für Alle]
2020, im ersten Jahr der Corona-Pandemie, ging die Güterverkehrleistung der Verkehrsträger Eisenbahn, Binnenschiffahrt und Straßenverkehr um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. 2021 zeigt sich dann bereits wieder ein leichter Anstieg. Der Anteil des Eisenbahn- und Binnenschiffsverkehr an der Güterverkahrsleistung liegt in den vergangenen fünf Jahren relativ konstant bei etwa 20 Prozent.
Weitere Informationen: Länderinitiative Kernindikatoren LIKI, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Mehr als ein Viertel der Energie wird im Verkehrssektor verbraucht und dort zu über 90 Prozent auf der Straße. Das Auto ist und wird noch lange Zeit zentraler Bestandteil unserer Mobilität bleiben. Für eine klimafreundliche Mobilität ist damit die Substitution fossiler Kraftstoffe durch die Kraftstoffarten Hybrid insgesamt und Elektro unverzichtbar. Hybridfahrzeuge sowie reine Elektrofahrzeuge mit batterieelektrischen und brennstoffzellenelektrischen Antrieben sind Schlüsselanwendungen, um klimafreundliche Mobilität zu verwirklichen
Der Indikator zeigt die Anteile der zugelassenen Personenkraftwagen (Pkw) mit den Antriebsarten Hybrid insgesamt und Elektro in Prozent. Hybridfahrzeuge sind mit mindestens zwei unterschiedlichen Energiewandlern und zwei unterschiedlichen Energiespeichersystemen ausgerüstet. In der Regel wird dabei ein Elektromotor mit einem Verbrennungsmotor kombiniert, wobei der Elektromotor vor allem beim Anfahren und bei niedrigen Geschwindigkeiten eingesetzt wird. Bei höheren Geschwindigkeiten übernimmt der Verbrennungsmotor, über den die Batterie wieder geladen wird.
Elektrofahrzeuge werden rein elektrisch mittels einer Batterie oder einer Brennstoffzelle betrieben. Elektrofahrzeuge fahren emissionsfrei, sind aber auf Ladesäulen angewiesen.
Zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor soll in Baden-Württemberg bis 2030 jeder zweite Pkw klimaneutral fahren.
Die Strategie Ladeinfrastruktur hat das Ziel, einen bedarfsgerechten und flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur im öffentlichen, gewerblichen und privaten Raum durch geeignete Rahmenbedingungen zu fördern. Der Zielhorizont ist 2030.
Im Januar 2023 besaßen 7,5 Prozent der in Baden-Württemberg zugelassenen Pkw – das sind etwa 515 Tausend Fahrzeuge – einen Elektro- oder Hybridantrieb. Der Anteil der reinen Elektrofahrzeugen ist mit 2,4 Prozent noch sehr niedrig, die absolute Zahl der zugelassenen Fahrzeuge mit alternativem Antrieb hat sich jedoch allein in den vergangenen beiden Jahren mehr als verdoppelt.
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg.