Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt
Klimaschutz als Querschnittsaufgabe wahrzunehmen und umweltbezogene Gefahren infolge des Klimawandels zu minimieren. 

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Treibhausgase (THG) sind verantwortlich für die Erwärmung der Erdatmosphäre. Der natürliche Treibhauseffekt wird durch die vom Menschen verursachten Treibhausgase verstärkt, was eine globale Klimaveränderung mit gravierenden ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen zur Folge hat.

Mit dem Indikator Treibhausgasemissionen werden die sogenannten Kyoto-Gase erfasst. Hierzu zählen Kohlendioxid, Distickstoffoxid, Methan und die sogenannten F-Gase. Dies sind teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe, perfluorierte Kohlenwasserstoffe und Schwefelhexafluorid. Die Treibhausgase unterscheiden sich in ihrer Wirkung auf den Treibhauseffekt. Um die Auswirkungen vergleichbar zu machen, erfolgt eine Umrechnung in CO2-Äquivalente. Die Darstellung der Treibhausgasemissionen erfolgt unterteilt nach Emittentengruppen als Index (1990 = 100).

Am 1. Februar 2023 hat der Landtag von Baden-Württemberg das Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg verabschiedet. Darin hat sich Baden-Württemberg das Ziel gesetzt, bis 2040 netto-treibhausgasneutral zu sein. Im Zwischenschritt soll bis 2030 eine Senkung um 65 Prozent im Vergleich zu den Emissionen des Jahres 1990 erreicht werden. Zur Erreichung dieser Ziele sind für die verschiedenen Emittentengruppen Sektorziele festgelegt.

Im Jahr 2022 wurden in Baden-Württemberg 72,0 Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen, das sind etwas weniger als im Vorjahr. Zwar zeigt sich in den letzten zehn Jahren insgesamt ein leicht rückläufiger Trend bei den Treibhausgas-Emissionen, um das Minderungsziel bis 2030 zu erreichen, müssten die Treibhausgasemissionen aber sehr viel schneller abnehmen.

Weitere Informationen finden Sie im Emissionskataster Baden-Württemberg beim Emissionskataster Baden-Württemberg und beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg

Die Folgen einer globalen Erwärmung können, je nach Region, Hitzeextreme, Starkniederschläge oder auch Dürre sein. Der Klimawandel verändert Ökosysteme und hat dadurch zum Beispiel Folgen für die Verbreitung von Pflanzen- und Tierarten.

Der Verlauf der Jahresmitteltemperaturen über einen langen Zeitraum ist ein Indikator für den Klimawandel. Die Jahresmitteltemperatur für Baden-Württemberg wird vom Deutschen Wetterdienst aus dem Durchschnitt der zwölf Monatsmitteltemperaturen für die verschiedenen Wetterstationen im Land errechnet. An den Wetterstationen wird die Temperatur in Bodennähe in einer Höhe von 2 Meter über Grund gemessen. Aufgrund der geographischen Vielfalt in Baden-Württemberg können die regionalen Mittelwerte von dieser Jahresmitteltemperatur abweichen.

2023 war in Baden-Württemberg das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung und hat damit das Jahr 2022 als Rekordhalter abgelöst. Seit 1881 ist die Jahresmitteltemperatur in Baden-Württemberg um 1,66 Grad Celsius angestiegen. Trotz regionaler Unterschiede ist die Erwärmung in allen Regionen Baden-Württembergs festzustellen. In den letzten Jahrzehnten sind die 30-jährigen Mittelwerte nahezu stetig angestiegen. Betrachtet man den aktuellen Klimazeitraum, also die letzten 30 Jahre (1994 bis 2023), liegt die Mitteltemperatur für diesen Zeitraum bereits bei 9,3 Grad Celsius und damit um 1,2 Grad Celsius höher als im internationalen Vergleichszeitraum 1961 bis 1990.

Weitere Informationen finden Sie unter LUBW.Baden-Württemberg > Themen > Klimawandel und Anpassung

Beginn und Ende pflanzlicher Entwicklungsphasen wie Blattaustrieb, Blüte oder Blattfall sind unter anderem von Witterung und Klima abhängig. Die Veränderung dieser phänologischen Phasen kann als Folge des Klimawandels gesehen werden.

Der Beginn der Apfelblüte dient als Anzeiger des Eintritts des Vollfrühlings. Zusätzlich wird die Dauer der Vegetationsperiode betrachtet, erfasst durch die Zeitspanne zwischen dem Blühbeginn der Sal-Weide und dem Tag der ersten Blattverfärbung der Stiel-Eiche. Angegeben wird der 30-jährige gleitende Mittelwert.

Die Klima-Anpassungsstrategie Baden-Württembergs soll unter anderem auf die in naher Zukunft (2021 bis 2050) zu erwartenden Folgen des Klimawandels vorbereiten und auf mögliche weitere Entwicklungen in der fernen Zukunft (2071 bis 2100) hinweisen. Es soll ein Prozess angestoßen werden, der dazu beiträgt, die Verwundbarkeit des Landes zu mindern, mögliche Klimafolgen zu erkennen und dabei entstehende Kosten zu senken und sich ergebende Chancen zu nutzen [Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden-Württemberg].

Die dargestellten, jeweils über 30 Jahre gerechneten gleitenden Mittelwerte zeigen eine deutliche Vorverlegung des Beginns der Apfelblüte sowie eine Verlängerung der Vegetationsperiode um etwa zehn Tage.

Weitere Informationen finden Sie im  ersten Monitoring-Bericht zu Klimafolgen und Anpassung unter LUBW.Baden-Württemberg > Themen > Klimawandel und Anpassung > Klimafolgen und Anpassung > Monitoring Klimafolgen und Anpassung und bei der Länderinitiative Kernindikatoren LIKI.