Naturschutz Informationssystem (NAIS)

NAIS ist ein bedeutendes Teilvorhaben des UIS BW. Auf Grundlage einer entsprechenden Vereinbarung vom 2007 zwischen dem Land Baden-Württemberg und den Stadt- und Landkreisen dient NAIS der Unterstützung der Aufgabenerledigung im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege durch die Dienststellen des Landes und die unteren Naturschutzbehörden bei den Stadt- und Landkreisen. Ziel ist weiterhin, landesweit einheitliche IuK-Verfahren zu entwickeln, einzuführen und zu nutzen. Gleichzeitig wird ein landesweit standardisierter Referenzdatenbestand angestrebt, der allen Dienststellen der Naturschutzverwaltung in vollem Umfang sowie anderen Fachverwaltungen mit geringfügigen Einschränkungen zur Verfügung steht.

Architekturschema NAIS

NAIS-Verfahren bestehen aus den Basiskomponenten Software, Anwendungsserver und Datenbank.
NAIS Webfachanwendungen und Auskunftssysteme sind in die Basisinfrastruktur des UIS integriert.

 

Mit NAIS erbringt das Land ohne Kostenerstattung wesentliche Leistungen. Es

  • räumt den Stadt- und Landkreisen als untere Naturschutzbehörden ein einfaches Nutzungsrecht an den NAIS-Modulen ein
  • übernimmt Konzeption, Entwicklung und Pflege der NAIS-Module
  • unterstützt die Einführung der Anwendung
  • führt die Einführungsschulungen der Anwender und der vor Ort tätigen Anwenderbetreuer durch
  • betreibt eine Hotline zur Unterstützung der Anwenderbetreuer (Second Level Support)
  • erstellt und betreut die landesweite Referenzdatenbank
  • organisiert den Datenaustauschdienst
  • informiert kontinuierlich alle Verbundpartner
     

Die Leistungen der Stadt- und Landkreise umfassen ohne gesonderte Kostenerstattung über den kommunalen Finanzausgleich

  • die Infrastruktur, hierzu zählen insbesondere Hardware, systemnahe Software einschließlich der gesamten Bürokommunikation sowie Netzinfrastruktur
  • die Anwenderbetreuung (analog der WIBAS-Betreuungsstufe 1)
  • Aufwendungen für Schulung und Weiterbildung von Anwenderinnen und Anwendern der Verfahren

Um die vorhandenen finanziellen, organisatorischen und technischen Ressourcen effizient einzusetzen, ist die Naturschutzverwaltung dem WIBAS-Datenverbund beigetreten. Es wird daher angestrebt, alle notwendigen Regelungen und Vorgaben analog zu WIBAS zu entwickeln bzw. umzusetzen.

Konzeption NAIS 2016

Die im Jahr 2016 fortgeschriebene Konzeption für NAIS stellt die aktuellen fachlichen, rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die Naturschutzverwaltung dar, beinhaltet eine Bestandsaufnahme sämtlicher Einzelkomponenten des NAIS und beschreibt die bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Systeme vor dem Hintergrund neuer fachlicher Anforderungen und technischer Entwicklungen. Schwerpunkte bilden die weitere Harmonisierung von Modulen des Flächen- und Artenschutzes sowie die Vernetzung der beiden Betriebsbereiche, wie auch die Integration von IT-Systemen des 2015 gegründeten Nationalparks Schwarzwald.

Synergien und Querbezüge zur UIS-Rahmenkonzeption 2015, der Konzeption des Räumlichen Informations- und Planungssystems (RIPS) 2016 sowie der in Bearbeitung stehenden Konzeption des Informationssystems Wasser, Immissionsschutz, Boden, Abfall, Arbeitsschutz (WIBAS) werden hergestellt. Daneben bestimmen politische Vorgaben wie die EU-Richtlinien FFH (Flora-Fauna-Habitat), Vogelschutz und INSPIRE (Infrastructure for Spatial Information in the European Community) sowie Verordnungen im Bereich der Förder- und Ausgleichsleistungen den weiteren Ausbau von NAIS grundlegend mit.

 

Konzeption NAIS 2016