null Schmalbindiger Breitflügel-Tauchkäfer - Graphoderus bilineatus (DeGeer, 1774)
Der Schmalbindige Breitflügel-Tauchkäfer unterscheidet sich von anderen Arten der Gattung Graphoderus durch seinen abgeflachten, etwas verbreiterten Körper und eine breite, gelbe Binde auf dem Halsschild. Die Unterseite des Körpers ist auffallend hellgelb. Über die Art ist bisher wenig bekannt, jedoch war sie in Deutschland früher weiter verbreitet. Über die Ursachen für den Rückgang kann derzeit nur spekuliert werden.
Entwicklungsdauer: 1 Jahr
Gesamtverbreitung:
Das Verbreitungsgebiet des Schmalbindigen Breitflügel-Tauchkäfers erstreckt sich von Mittel- und Nordeuropa bis ins westliche Sibirien. In Europa reichen die Vorkommen im Norden bis nach Südostnorwegen und Finnland. Im Süden gibt es Funde aus Italien und aus dem Norden der Balkanhalbinsel. In Deutschland gibt es nur wenig aktuelle Vorkommen, die meisten befinden sich östlich der Elbe. Westlich davon gibt es einzelne Funde in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Verbreitung in Baden-Württemberg:
Aktuelle Vorkommen sind nur punktuell aus Gewässern des nördlichen Oberrheins, des Bodanrücks sowie aus dem Allgäu bekannt.
Bestandsentwicklung in Baden-Württemberg:
Die Bestandssituation des Schmalbindigen Breitflügel-Tauchkäfers in Baden-Württemberg ist weitgehend unbekannt. Allerdings konnten bei intensiven Untersuchungen bekannter Vorkommen, jeweils nur wenige Exemplare nachgewiesen werden, was auf sehr kleine Bestände schließen lässt. Aussagen zur Bestandsentwicklung sind derzeit nicht möglich.
Rote Liste | Schutzstatus | Verordnungen und Richtlinien | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
BW | D | BNatSchG | EG-VO 338/97 Anhang | FFH-Richtlinie Anhang | BArtSchV | ||||
keine Liste vorhanden | 1 vom Aussterben bedroht | besonders geschützt | streng geschützt | - | II | IV | - | - | - |
Gefährdungsursachen
- klimatische Ursachen
- Eutrophierung oder Entwässerung der Brutgewässer
- Beschattung der Brutgewässer
- Fischbesatz
- Zunahme von Neobiota
Schutzmaßnahmen
- Erhaltung der Unterwasservegetation in den Gewässern
- Einrichtung von Pufferzonen zur Verhinderung von Nähr- und Schadstoffeinträgen
Schutzprojekte
- Umsetzung der FFH-Richtlinie
- Arten- und Biotopschutzprogramm Baden-Württemberg
Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Ausweisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht.
FFH-Gebiete
Eine Karte der FFH-Gebiete mit Vorkommen des Schmalbindigen Breitflügel-Tauchkäfers und weitere Informationen zu den Gebieten erhalten Sie im Daten- und Kartendienst der LUBW.
Erhaltungszustand
Verbreitungsgebiet | Population | Habitat | Zukunftsaussichten | |
---|---|---|---|---|
Einzelbewertung | unbekannt | ungünstig-schlecht | unbekannt | unbekannt |
Gesamtbewertung | ungünstig-schlecht |
2019
Erhaltungszustand aller FFH-Arten in Baden-Württemberg (pdf; 0,3 MB)
Beeinträchtigung, Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen (pdf; 2,0 MB)