CSR und Nachhaltigkeitsmanagement

Immer mehr Unternehmen in Deutschland orientieren sich an nachhaltigen Kriterien und versuchen ökonomische, ökologische und soziale Zielsetzungen unter einen Hut zu bringen. Aus gutem Grund: Studien belegen, dass nachhaltig wirtschaftende Betriebe in der Regel erfolgreicher und längerfristig am Markt agieren. Als übergreifendes Konzept für eine nachhaltige Unternehmensführung hat sich in den letzten Jahren der Begriff der Corporate Social Responsibility - kurz CSR - etabliert. CSR umfasst dabei alle Leistungen, mit denen Unternehmen in ihrem Kerngeschäft zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Dazu gehören vor allem freiwillige, über gesetzliche Vorgaben hinausgehende Aktivitäten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen (eigene Beschäftigte, Lieferkette etc.) und des Umweltschutzes. Ebenso lassen sich auch Spenden-, Sponsoring- und Stiftungsaktivitäten sowie die Förderung des freiwilligen gemeinnützigen Einsatzes von Mitarbeitenden dazu zählen.

Ausschlaggebend für die Umsetzung von CSR ist allerdings nicht die Hervorhebung von einigen wenigen Aspekten, sondern die Einbindung in ein systematisches Nachhaltigkeitsmanagement. Dies gelingt durch die Nutzung von geeigneten Instrumenten wie z. B. Umweltmanagementsystemen. Außerdem findet auch im mittelständischen Bereich eine integrierte Nachhaltigkeitsberichterstattung immer mehr Aufmerksamkeit.

Seit 2012 wird von Caritas und dem Ministerium Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau der Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg verliehen. Dieser würdigt das Engagement kleiner und mittelständischer Unternehmen im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR). Grundlage der CSR sind die drei Säulen der Nachhaltigkeit "Ökonomie, Ökologie und Soziales".

WIN-Charta

Die Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit (WIN) ist eine Initiative innerhalb der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg. Sie wurde 2010 mit dem Ziel gestartet, die Erfahrungen und das Wissen nachhaltig engagierter Unternehmen – ob Handwerksbetrieb, mittelständischer Zulieferer oder Global Player – zu bündeln und nachhaltiges Wirtschaften zu fördern. Auf Empfehlung des Initiativkreises „Nachhaltiges Wirtschaften“ wurde die WIN-Charta ins Leben gerufen mit dem Ziel den Nachhaltigkeitsgedanken in allen Branchen der baden-württembergischen Wirtschaft zu verbreitern und zu verankern.

Die WIN-Charta besteht aus zwölf Leitsätzen, die

  • gemeinsam Grundwerte formulieren,
  • inhaltlich die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie, Soziales) abdecken,
  • die Identifikation nachhaltigkeitsrelevanter Strategien und Ansatzpunkte ermöglichen,
  • Orientierungspunkte für die Umsetzung im regionalen und lokalen Kontext darstellen,
  • passende Ansatzpunkte für die Kommunikation Ihrer Nachhaltigkeitsanstrengungen nach außen bieten.

Die Teilnahme am WIN-Charta Prozess erfolgt in sechs Schritten:

1. Unterzeichnung der Charta

2. Einreichung des Zielkonzepts

3. Umsetzung interner Maßnahmen

4. Unterstützung eines lokalen WIN-Projekts

5. Berichterstattung

6. Veröffentlichung

Nach zwei Jahren: Erneuerung der Verpflichtung

Die WIN-Charta steht nicht in Konkurrenz zu bereits bestehenden Systemen der Nachhaltigkeitsmessung, sondern ist an den Kriterien und Indikatoren von GRI (Global Reporting Initiative) oder DNK (Deutscher Nachhaltigkeitskodex) orientiert. Die WIN-Charta ist vielmehr als Chance für kleinere Betriebe zu sehen, im regionalen Kontext der freiwilligen Verpflichtung zur Nachhaltigkeit zu folgen, wenn ihnen DNK oder GRI als zu groß erscheinen.

Eine Online-Anmeldung zur WIN-Charta ist möglich.