null Grünes Koboldmoos - Buxbaumia viridis (Lam. & DC.) Moug. & Nestl.

Grünes Koboldmoos (Bild: H.Bellmann)
Grünes Koboldmoos (Bild: M.Lüth)

 

Das Grüne Koboldmoos ist durch seine charakteristischen Sporenkapselnals Sporophyt relativ leicht zu erkennen: Die Art besitzt dicke, aufrechte, etwa 5 bis 10 mm hohe, orange-braun gefärbte Stiele (sogenannte Seten), auf denen die 6 bis 7 mm langen, verlängert eiförmigen Sporenkapseln sitzen. Diese sind einheitlich olivgrün bis gelblich-braun gefärbt, glänzen kaum, weisen eine schwach gewölbte Oberseite auf und unterscheiden sich durch diese Merkmale von den Sporenkapseln des nahe verwandten Blattlosen Koboldmooses. Protonema und Brutkörper weisen ein für Spezialisten ebenfalls erkennbar artspezifisches Aussehen auf.
Wuchshöhe: max. 10 mm
Sporenreife: August
Lebensdauer: einjährig
Das Grüne Koboldmoos wächst vorwiegend auf stärker vermorschten Baumstümpfen in luftfeuchten, schattigen Wäldern niederschlagsreicher Gebiete, besonders in Schlucht­bereichen, nordexponierten Hanglagen und an Bachrändern. Es ist bevorzugt auf entrindeten Holzflächen von Nadelhölzern, seltener von Laubhölzern, anzutreffen.
Die Art ist recht kurzlebig und wächst an Standorten, die aufgrund der fortschreitenden Zersetzung des Holzes nur eine gewisse Zeit günstige Bedingungen bieten. Die Art besitzt sehr kleine Sporen, die mittels Luftströmungen über weite Distanzen transportiert werden können. Im Zuge des Generationswechsels und vegetativer Vermehrung bildet das Moos auch Protonema und Brutkörper aus.

Gesamtverbreitung
Das Grüne Koboldmoos kommt auf der Nordhalbkugel vor. Schwerpunkte der Verbreitung sind Mitteleuropa und das südliche Skandinavien. In Deutschland ist die Art aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt bekannt.

Verbreitung in Baden-Württemberg
Die Art besiedelt weite Bereiche Baden-Württembergs, mit Ausnahme der Oberrheinebene. In den Gäulandschaften tritt sie nur selten auf. Verbreitungsschwerpunkte sind der Schwäbisch-Fränkische Wald, die Schwäbische Alb sowie der Schwarzwald.

Bestandsentwicklung in Baden-Württemberg
Die scheinbare landesweite Zunahme der Art in den letzten Jahren basiert vor allem auf einer verbesserten Datenlage. Es wird derzeit von weitgehend stabilen Beständen ausgegangen.

Rote Liste Schutzstatus Verordnungen und Richtlinien
BW D BNatSchG EG-VO 338/97
Anhang
FFH-Richtlinie
Anhang
BArtSchV
2
stark gefährdet
2
stark gefährdet
- - - II - - - -


Gefährdungsursachen
  • Luftverschmutzung („saurer Regen“)
  • Eintrag von Stickoxiden
  • Wald-Kalkung

Schutzmaßnahmen
  • Sicherung einer nachhaltigen Ausstattung mit mäßig zersetztem Nadelholz
  • Förderung und Erhöhung des Anteils an starkem Totholz (> 2 m Länge, Stammdurchmesser > 20 cm)
  • Forstwirtschaftlich nicht verwertbares Holz (Scheidholz, X-Holz) liegen lassen

Schutzprojekte
  • Umsetzung der FFH-Richtlinie

Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Ausweisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird auch der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht.

FFH-Gebiete

Eine Karte der FFH-Gebiete mit Vorkommen des Grünen Koboldmooses und weitere Informationen zu den Gebieten erhalten Sie im Daten- und Kartendienst der LUBW.

Erhaltungszustand

  Verbreitungsgebiet Population Habitat Zukunftsaussichten
Einzelbewertung günstig günstig günstig unbekannt
Gesamtbewertung günstig

2019

Erhaltungszustand aller FFH-Arten in Baden-Württemberg (pdf; 0,3 MB) 

Beeinträchtigung, Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen (pdf; 2,0 MB)

 

Zusammenfassung (pdf)