Der Atlantische Lachs (Salmon salar) - von der Nordsee in den Schwarzwald

LachsSo kennt man den Lachs aus dem Tierfilm: Er kommt aus dem Meer und überwindet kraftvoll springend Hindernisse und Stromschnellen, um zielsicher dort hinzuschwimmen, wo er aus dem Ei geschlüpft ist.

Auf dem Wege zu den Laichplätzen lauern aber nicht nur, wie in der Wildnis Kanadas oder Alaskas, Bären, sondern auch der Mensch: Beide fangen viele der schmackhaften Fische.

Haben die Lachse es bis in die Oberläufe der Flüsse und Seitengewässer geschafft, beginnt alsbald ein munteres Treiben: Während das Weibchen mit den Flossen die mehrere Meter große so genannte Laichgrube in den Kies scharrt, um darin die Eier abzulegen, rangeln die Männchen um den besten Begattungsplatz.

Dabei kommen neben den kräftigen „Platzhirschen“ oft genug früh geschlechtsreif gewordene Lachsjünglinge zum Zuge, die blitzschnell aus der Deckung schießen und ihren Samen abliefern.

Wie können wir dieser Art helfen?
Im Industrieland Deutschland wurden jedoch die Hindernisse immer mehr und höher und die Wasserqualität der Flüsse und Bäche immer schlechter. So ist Salmo salar in der Mitte des vorigen Jahrhunderts im Rhein ausgestorben. Doch inzwischen wurden Gewässer wieder sauberer, viele Hindernisse für Fische durchgängig gemacht. Der Lachs hat es gedankt: Seit etwa 1990 ist er wieder im Rhein heimisch und 2005 wurde nachgewiesen, dass ein Weibchen in der Kinzig bei Wolfach im Schwarzwald abgelaicht hat.

Wie diese Lachsdame einige der nach wie vor eigentlich zu hohen Hindernisse gemeistert hat, weiß niemand so genau. Aber nun besteht die Hoffnung, dass die Nachkommen ins Meer wandern, nach ein paar Jahren wieder in ihr Heimatgewässer zurückkehren und damit den uralten Lebenszyklus der Lachse schließen. „Lachs 2000” – das war bundesweit wohl das ehrgeizigste Artenschutzprogramm für einen Fisch. Das millionenschwere Programm, das auch intensive Besatzmaßnahmen einschloss, zeigte Erfolg: Seit den frühen 1990er Jahren wurden zunehmend wieder Lachse im Rhein und seinen Nebenflüssen gesichtet, auch wurden ab 1994 wieder Lachslarven in natürlichen Laichgruben entdeckt.

Das Projekt wird auch im 21. Jahrhundert fortgesetzt. Es ist Teil des neuen Programms „Rhein 2020”. Bis jedoch der Rhein wieder zum bedeutendsten Lachsfluss Europas wird, ist es noch ein weiter Weg.

Möchten Sie aktiv werden für den Atlantischen Lachs?
Obwohl sich immer mehr Lachse im Rhein und seinen Seitengewässern tummeln und auch Besatzmaßnahmen durchgeführt werden, ist die Art nach wie vor streng geschützt – mithin besteht absolutes Fangverbot. Genauso wichtig sind aber auch weitere Anstrengungen, Laichgewässer zugänglich zu machen und sie zu renaturieren. Wo Lachse sich erfolgreich fortpflanzen und leben können, ist der Lebensraum Wasser intakt: Davon profitieren alle Lebewesen im und am Gewässer.

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