Die Barbe (Barbus barbus) - ein Leitfisch mit Wandergelüsten

BarbeEin rüsselartiges Maul und vier Bartfäden, dazu ein fast drehrunder Körper: so sieht die Barbe aus.

Die Fischbiologen haben nach ihr eine ganze Flussregion benannt, die Barbenregion. Barbus barbus bevorzugt nämlich als typischer Grundfisch die abwechslungsreichen mittleren Regionen großer und kleinerer Flüsse, wo das Wasser noch strömt und der Untergrund steinig bis sandig ist. In einem vom Menschen veränderten Gewässer sind solche reich strukturierten Flussbetten mit ruhigeren und stärker durchströmten Zonen aber kaum noch zu finden.

Wie können wir dieser Art helfen?
Zum Verhängnis wurde der Barbe, dass sie zum Ablaichen ihrer – übrigens giftigen – Eier auf flache, kiesige Stellen angewiesen ist. Diese finden sich vor allem in den Oberläufen der Flüsse. So schwimmt die Barbe zum Ablaichen im Frühjahr oft viele Kilometer flussaufwärts. Wenn sich ihr aber in unseren ausgebauten Flüssen Staustufen in den Weg stellen, steht es schlecht um den Nachwuchs – die Barbenpopulationen in den betreffenden Fließgewässern werden dadurch deutlich geschwächt. Daher kann man dieser Fischart am besten helfen, wenn man die Flüsse durch Fischtreppen und ähnliche Einrichtungen wieder durchgängig, also durchwanderbar macht. Und natürlich schnell fließende Strecken mit Kies- und Sandgrund erhält.

Zum Schutz der Barben wurde in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Maßnahmen mit durchaus messbarem Erfolg umgesetzt. So gelang es beispielsweise an der Würm, durch die Restaurierung des Gewässers und die Umsetzung von Tieren aus der Nagold in die Würm dort wieder eine stabile Barbenpopulation zu etablieren. Auch an vielen weiteren Fließgewässern im Land sind derzeit Maßnahmen im Gange, um Wanderungshindernisse zu beseitigen.

Möchten Sie aktiv werden für die Barbe?
Am besten können Sie der Barbe und anderen Fischen helfen, wenn Sie sich aktiv für durchgängige Flüsse einsetzen. Und wenn noch mehr größere und kleinere Flüsse naturnah und unreguliert dahinfließen dürften, dann würde dies vielerorts auch den Barbenbeständen helfen.

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