Der Bienenfresser (Merops apiaster) - keine Angst vorm Stachel

BienenfresserpaarDieser Vogel fällt einfach auf, denn mit seiner Farbenpracht ist er ein echter Exot bei uns. Wenn er auf der Jagd nach Großinsekten mit weit ausgebreiteten Flügeln durch die Luft gleitet, erinnert sein Anblick unwillkürlich an die Tropen – und tatsächlich stammt er aus dem warmen Süden.

Seine Lieblingsspeise sind Libellen, Käfer und – wie der Name schon sagt – Bienen und Wespen. Für diese wehrhafte Beute ist Merops apiaster extra mit einem pinzettenartigen Schnabel ausgestattet. Um nicht gestochen zu werden, schlägt und knetet er die Insekten vor dem Verschlucken auf einer harten Unterlage, um die Giftdrüse auszupressen. Dann taugt die Biene oder Wespe sogar als Hochzeitsgeschenk für das Weibchen.

Das macht ihn bei den Imkern nicht gerade beliebt. Seine mehr als einen Meter langen Brutröhren gräbt er in steile Löss- oder Lehmwände, ja sogar in den Boden. Normalerweise brütet er in großen Kolonien, bei uns können diese aber auch aus nur zwei bis drei Paaren bestehen.

Wie können wir dieser Art helfen?
In Deutschland galt er zeitweise als ausgestorben, doch nun breitet er sich wieder nach Norden aus. Denn der BienenfresserBienenfresser profitiert vom Klimawandel und auch von den zahlreichen aufgelassenen Tagebau-, Kies- und Sandgruben. Dabei braucht er reich strukturierte offene Landschaften. Zum Ansitzen nutzt er auch gerne Strom- oder Telefonleitungen. In unserer ausgeräumten und intensiv genutzten Landschaft leidet der Bienenfresser jedoch oft unter dem Mangel an Großinsekten und geeigneten Brutplätzen.

Der Erhalt naturnaher Abbruchkanten und die Förderung artenreicher Wiesen zählen daher zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen. So hat man im Weinbaugebiet am Oberrhein Grünsaaten zwischen die Rebstöcke gepflanzt, um das Insektenangebot zu erhöhen. Auch hat Baden-Württemberg für den Bienenfresser große Teile des Kaiserstuhls als EU-Vogelschutzgebiet gemeldet.

Möchten Sie aktiv werden für den Bienenfresser?
Wenn Sie zugewachsene Wände eines Hohlwegs vom Bewuchs befreien, schaffen Sie gute Brutbedingungen für den Bienenfresser, denn er ist auf frische, unbewachsene Abbruchkanten angewiesen. Auch renaturierte Kies- oder Sandgruben könnten so wieder für Bienenfresser interessant werden.

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