Der Bluthänfling (Carduelis cannabia) - typischer Kulturfolger

BluthänflingDer Bluthänfling hat seinen Namen seinem Federkleid zu verdanken. Bei den Männchen sind Brust und Stirn rot gefärbt, welche während der Brutzeit besonders intensiv kaminrot strahlen. Die Hänflinge ernähren sich hauptsächlich von den Samen von Ackerwildkräutern, u. a. Samen von Lein, Hanf und Disteln, die ebenfalls allesamt rötlich gefärbt sind. Ganz besonders mögen sie rote Ampferpflanzen und können diese auch aus der Entfernung auf einer blühenden Wiese zielgerichtet erspähen und sich darauf stürzen. Rot ist daher absolut die Farbe des Bluthänflings.

Aufgrund seines Gesangs wird er bis heute auch als Käfigvogel gehalten. Als typischer Vogel der offenen Kulturlandschaft fühlt er sich aber an offenen sonnigen Flächen mit niedriger Gras- und Krautvegetation am wohlsten. Er braucht zudem auch die Nähe zu Hecken und anderen linearen Strukturen für die Aufzucht der Jungen. Sein Nest baut er in Jungfichten, Schlehenhecken oder auch in Streuobstgebieten oder Eiben im Siedlungsbereich. Sonnige offene Flächen in extensiv bewirtschafteten Weinbaugebieten werden auch von ihm besiedelt.

Wie können wir dieser Art helfen?
Der Bluthänfling kommt in ganz Baden-Württemberg vor und ist v. a. in den offenen Heckenlandschaften des Neckarbeckens, im Tauberland, den Oberen Gäuen und im Vorland der Schwäbischen Alb zu finden.

Lediglich in den größeren Waldgebieten fehlt er. Wenn jedoch Äcker und Weinberge zu größeren Einheiten zusammengelegt, Gebüsche gerodet werden und Wegrändern und Randstreifen wegfallen auf die der Hänfling angewiesen ist, räumt auch er das Feld.

Er benötigt eine Wiederherstellung der Vielfalt in der offenen Kulturlandschaft: lineare Strukturen wie Feldraine, Erd- und Graswege, Baumreihen und Feldhecken sowie Ruderal-, Ödland- und Stilllegungsflächen. An den Rändern zu solchen Strukturen sollte auch auf eine Düngung und Herbizideinsatz verzichtet werden.

Möchten Sie aktiv werden für den Bluthänfling?
Hecken und ähnliche lineare Strukturen wie Wegränder oder Böschungen wie sie aus der Kultivierung des Offenlandes entstanden sind, sollten bestehen bleiben und gepflegt werden oder können auch neu angelegt werden.

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