Das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) - mag Nährstoffe gar nicht

Breitblättriges KnabenkrautAuf einer feuchten Wiese stechen sie sofort ins Auge, die wunderschön violetten Blütenstände des Breitblättrigen Knabenkrauts. Bis zu 40 Einzelblüten können kräftige Pflanzen in einem solchen Blütenstand produzieren, meist sind es aber deutlich weniger. Nicht minder auffallend sind die für Orchideen typischen eiförmig-länglichen Blätter, die – und das ist nun wieder die Spezialität dieser Art – mit schwarzen Flecken garniert sind.

Den botanischen Namen hat Dactylorhiza majalis übrigens von der fingerartigen Wurzelknolle (was man tunlichst nicht überprüfen sollte, da die Pflanze streng geschützt ist) und weil sie im Mai blüht (daher majalis). Die Nachkommen entstehen zum einen über Tochter-Wurzelknollen, zum anderen über die winzigen Samen. Da diese aber keinerlei Nährstoffe mit auf den Weg bekommen haben, müssen sie sich an spezielle Wurzelpilze halten, um sich an deren Stoffwechselprodukten zu laben und damit wachsen zu können.

Wie können wir dieser Art helfen?
Ungedüngte und extensiv genutzte Feucht- und Nasswiesen – oft auch in sonnigen Wäldern oder Niedermooren – so sehen die typischen Lebensräume des Breitblättrigen Knabenkrautes aus. Allerdings werden genau solche Standorte in der modernen Kulturlandschaft nicht mehr gebraucht, weshalb sie in der Vergangenheit zunehmend verschwunden sind.

Und selbst wenn es in den letzten Jahren deutlich schwerer geworden ist, feuchte Wiesen trocken zu legen oder sie brachfallen und damit ihrem natürlichen Schicksal zu überlassen – andere Faktoren, welche die (Über-)Lebensfähigkeit dieser Orchidee beeinträchtigen, gibt es nach wie vor. So ist vor allem der Eintrag von Nährstoffen und insbesondere der Stickstoffeintrag durch die Luft anhaltend hoch.

Aber auch eine intensive Beweidung schadet dieser Art. Der beste Schutz dieser noch relativ weit verbreiteten, aber gleichwohl gefährdeten Orchidee ist daher, ihre Lebensräume zu erhalten.

Möchten Sie aktiv werden für das Breitblättrige Knabenkraut?
Wie alle Orchideen ist das Breitblättrige Knabenkraut streng geschützt. Auch wenn es für jede Vase und jeden Garten eine echte Zierde wäre –es darf weder gepflückt noch ausgegraben werden. Der Erhalt von Nasswiesen und Mooren ist zum einen Ziel staatlicher Naturschutzarbeit, darüber hinaus bemühen sich aber auch Naturschutzorganisationen, geeignete Lebensräume mit Hilfe von Spenden oder Mitgliedsbeiträgen aufzukaufen. Oft reichen hier schon kleine Flächen von 0,5 Hektar.

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