Eine der anmutigsten Hummelarten - die Wald- oder Bunthummel (Bombus sylvarum)

BunthummelDas nennt man Täuschung: Die Waldhummel, in der biologischen Fachsprache Bombus sylvarum genannt, ist eigentlich nie im Wald anzutreffen. Vielmehr lebt sie in offenem Gelände wie Magerrasen, Ödland und Böschungen. Auch in Parks und an Waldrändern, selbst in Gärten und auf Streuobstwiesen ist sie anzutreffen.

Deshalb ist der Name Bunte Hummel oder Bunthummel eigentlich viel treffender: schwarze und braungelbliche Querbinden, dazu gelbe, orangefarbige und weiße Farbtöne, und das alles nicht allzu farbintensiv, sondern eher in Pastelltönen – die Bunthummel ist auffallend hübsch und anmutig.

Beim Nestbau ist sie nicht allzu wählerisch: Mal nutzt sie ein altes, unterirdisches Mäusenest, dann wieder einen Nistkasten; oder sie baut sich unter Grasbüscheln selbst eine Nestkugel aus trockenem Gras und Laub zusammen. Auch vor einer feindlichen Nestübernahme schreckt sie nicht zurück. Besonders Ackerhummelköniginnen können im Frühjahr das Opfer einer kampfeslustigen Waldhummelkönigin werden.

Der Nachwuchs bekommt bei dieser Art sein Futter übrigens auf ganz besondere Weise serviert: Er muss sich aus einer Art Pollenschublade selbst bedienen. Diese im Fachjargon „Pockets“ genannten Taschen werden von den fleißigen Arbeitshummeln immer wieder neu mit frischem Pollen gefüllt.

Wie können wir dieser Art helfen?
Noch ist die Bunthummel in Baden-Württemberg weit verbreitet. Aber ihre bevorzugten Standorte – Magerrasen und Ödland – sind in unserer modernen Kulturlandschaft nicht mehr erwünscht. Und auch blütenreiche Wiesen werden immer seltener. Programme zum Schutz solcher Standorte helfen daher auch der Bunthummel.

Möchten Sie aktiv werden für die Bunthummel?
Generell sind Hummeln außerordentlich fleißige Blütenbestäuber – sie „beglücken“ am Tag drei- bis viermal so viele Blüten wie eine Biene. Will man diesen nützlichen Insekten helfen, kann man sie am besten mit einem blütenreichen Garten und mit Nisthilfen unterstützen.

Diese kann man kaufen oder selbst bauen. Manchmal ziehen Hummeln auch in Blumentöpfe, die mit der kleinen Öffnung nach oben in die Erde eingegraben und mit einem Regenschutz versehen werden. Dabei hilft es bei künstlichen Erdnestern offenbar, der auf Wohnungssuche befindlichen Hummel ein altes Mäusenest vorzutäuschen, etwa durch Material aus der Mäusehaltung, das man sich in einer Zoohandlung besorgen kann.

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