Der Distelfink (Carduelis carduelis) - geschickter Kletterer mit roter Maske

Foto von einem Stieglietz, der auf einer Distel sitztDer Name kommt nicht von ungefähr - carduelis heißt Distel und der Distelfink, auch Stieglitz genannt, liebt diese Pflanze. Acker- und Kratzdistelsamen frisst der kleine bunte Fink am liebsten, aber auch Samen von Stauden, Bäumen und Wiesenblumen stehen auf dem Speiseplan. Durch diesen Hang zur Distel, galt der Stieglitz lange als christliches Symbol für den Opfertod Jesu und die Passion.

Er war und ist leider noch immer ein beliebter Volieren- und Käfigvogel.

Da Wildeinfänge laut Bundesnaturschutzgesetz allerdings strikt verboten sind, darf der Vogel nur vom Züchter erstanden werden. Jedoch fühlt er sich in der offenen Kulturlandschaft mit abwechslungsreichen Strukturen aus Wiesenflächen, Wegesrändern und Hecken sehr viel wohler als im Käfig. In strukturierten Rebgebieten, Streuobstwiesen, lockeren Baumbeständen aber auch in Gärten und Parks ist er zu finden. Wichtig ist, dass die Nähe zu Nahrungsgebieten gegeben ist, die aus Saum- und Randstrukturen, Böschungen, Wegesrändern, Hochstaudenfluren oder auch Ruderal- und Stilllegungsflächen bestehen können.

Wie können wir dieser Art helfen?
In Baden-Württemberg ist der Distelfink fast überall verbreitet, nur in den größeren zusammenhängenden Waldgebieten von Schwarzwald und Schwäbischer Alb fehlt er. Man findet ihn hauptsächlich in der offenen Kulturlandschaft der Oberreheinebene, im Bodensee-, Neckarraum und im Tauberland.

Diese Kulturlandschaft darf daher ihren offenen und strukturreichen Charakter nicht verlieren. Besonders Randstrukturen müssen erhalten bleiben und dürfen nicht aus Bequemlichkeit oder Unachtsamkeit verloren gehen, überdüngt oder mit Bäumen und Büschen bepflanzt werden.

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