Die Echte Mondraute (Botrychium lunaria) - ein kleiner Farn mit bemerkenswerter Lebensweise

Echte MondrauteEin bisschen Fantasie braucht man schon, um die Blätter der Echten Mondraute mit der Sichel eines halben Mondes zu vergleichen.

Aber vielleicht hat ja auch der Aberglaube der Mondraute (Botrychium lunaria) zu ihrem deutschen und botanischen Namen verholfen: Die Blätter sollen, so glaubte man früher, bei Mondschein leuchten. Blüten im klassischen Sinne bildet die Mondraute keine, denn sie ist eine Farnpflanze, wobei sie als Rautenfarn zur Familie der Natternzungengewächse gehört.

Was man über dem einzigen gefiederten Blatt als rispenförmigen „Blütenstand“ vermuten mag, sind botanisch gesehen Sporangien, also die Behälter der Farnsporen. Doch man muss schon genau hinsehen, will man diesen meist nur fünf bis zehn Zentimeter hohen olivgrünen Farn entdecken.

Nur selten wird er bis zu 30 Zentimeter hoch. Auch während ihres unsichtbaren, da im Boden stattfindenden Entwicklungsabschnitts zeichnet sich die Mondraute durch bemerkenswerte Lebensumstände aus: Die unterirdischen Vorkeime sowie die jungen Pflanzen ernähren sich nämlich von dem, was die mit ihnen zusammen lebenden Wurzelpilze so produzieren.

Wie können wir dieser Art helfen?
Sonderlich wählerisch scheint die Echte Mondraute nicht zu sein – ihre „weite ökologische Amplitude“, wie das die Botaniker formulieren, reicht von felsigen Magerrasen und mageren Weiden in kalkarmen Standorten bis zu offenen Stellen in Kalksteinbrüchen.

In Baden-Württemberg kommt sie noch am häufigsten auf der Schwäbischen Alb vor, daneben im Schwarzwald und im Neckarland.

Doch weil sie in den letzten Jahren überall stark zurückgegangen ist und nur noch auf der Schwäbischen Alb häufiger gefundenEchte Mondraute werden kann, muss man sie nun als stark gefährdet einstufen.

Die Ursachen dürften vielfältig sein: Die Böden reichern sich mit Nährstoffen an, die von der Pflanze bevorzugten offenen Stellen wachsen ohne Nutzung oder Pflege zu, vielleicht hat örtlich auch der saure Regen eine Rolle gespielt, der die Lebensbedingungen an manchen Stellen aus dem Gleichgewicht gebracht hat.

Die langsamwüchsige und konkurrenzschwache Art leidet zudem unter jeglicher Nutzungsintensivierung ihrer Wuchsorte wie Düngung oder zu starke Beweidung.

Will man der Mondraute helfen, dann muss man vor allem die noch vorhandenen Standorte schützen.

Möchten Sie aktiv werden für die Echte Mondraute?
Arten wie die Echte Mondraute lassen sich sicher dadurch schützen, dass man zum einen ihre Wuchsstandorte nicht betritt und die Pflanze selbst nicht pflückt. Wichtiger ist aber der Erhalt der Standorte selbst.

Hierfür ist es möglicherweise sinnvoll, Naturschutzverbände zu unterstützen, die sich seit Langem bemühen, entsprechende Flächen aufzukaufen und durch Pflegemaßnahmen zu erhalten.

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