Die Eiförmige Sumpfbinse (Eleocharis ovata) - kann jahrelang im Boden ruhen

Foto der Eiförmigen SumpfbinseDer Name sagt schon fast alles: die Ähren dieser Pflanze sind eiförmig, sie wächst bevorzugt im Sumpf oder an anderen feuchten Stellen und sie ist eine Binse die in ganzjährig dunkelgrünen Horsten wächst.

Dass diese Familie glatte Stängel ohne Knoten hat, ist eine Binsenweisheit – wovon vermutlich auch dieser Begriff kommt: Er bezeichnet eine zwar richtige Feststellung, die aber Allgemeingut geworden ist und – weil sie so eindeutig glatt wie ein Binsenstängel ist – sich auch nicht weiter zu erörtern lohnt.

Es lohnt sich aber sehr wohl zu ergründen, warum die Eiförmige Sumpfbinse an einem Standort manchmal jahrelang verschwunden ist und dann plötzlich wieder auftaucht.

Das kann an Fischweihern in Oberschwaben der Fall sein, die über Jahre hinweg angestaut waren und dann abgelassen wurden und über längere Zeit trocken lagen. Prompt wachen die im Schlamm überdauernden Früchte von Eleocharis ovata (und anderer Pflanzen) auf und keimen aus.

Für das Überleben dieser Pflanzengesellschaft ist es somit sehr wichtig, dass ablassbare Stehgewässer ganz oder zumindest teilweise im Sommer trocken liegen. Nur dann können diese Pflanzen keimen, sich vermehren und die Samen- und Früchtebank (Diasporenbank) im Weiherboden wieder für die kommenden Jahre auffüllen.

Wie können wir dieser Art helfen?
Neben trocken gefallenen Weihern, Wassergräben und anderen zuvor überfluteten Schlammböden kommt die Eiförmige Sumpfbinse auch gelegentlich in Kiesgruben und vernässten Ackermulden vor. In Baden-Württemberg findet man diese Pflanze vor allem noch in der Oberrheinebene und im Alpenvorland. Doch ihre bevorzugten Lebensräume sind selten geworden – früher hat man künstliche (und ablassbare) Stehgewässer viel stärker benötigt, etwa zur Verarbeitung von Hanf.

Doch wo kein Nutzen, da keine Pflege und kein Erhalt – diese Binsenweisheit hat auch der Eiförmigen Sumpfbinse so zugesetzt, dass sie heute als gefährdet gilt.

Will man ihr helfen, dann muss man solche Feucht-Biotope erhalten und ablassbare Stehgewässer auch von Zeit zu Zeit ablassen und – zumindest teilweise – im Sommer trocken liegen lassen. Mehrere lokale Populationen werden im Rahmen des Artenschutzprogramms durch Botaniker betreut.

Möchten Sie aktiv werden für die Eiförmige Sumpfbinse?
Wenn Sie Besitzer oder Pächter eines ablassbaren Weihers sind, dann sollten Sie diesen gelegentlich „sömmern“, also über das Sommerhalbjahr hinweg gar nicht oder nur teilweise anstauen – die so genannte Teichbodenflora wird es Ihnen danken.

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