Die Färber-Scharte (Serratula tinctoria) - lila Blüten, schartige Blätter

Färber-ScharteKräftig purpurfarbene Blüten in einer lockeren Rispe und so ein Name – das muss doch einen Grund haben. Tatsächlich wurde früher die Färber-Scharte zum Einfärben von Wolle und anderen Textilien genutzt. Allerdings nicht – wie man aufgrund der Blütenfarbe meinen könnte – mit Rot, Purpur oder Lila. Vielmehr findet sich in den Blättern von Serratula tinctoria der Farbstoff Serratulin – und er lieferte beim Färben ein grünstichiges Gelb. Der Name Scharte rührt übrigens von der Form der Blätter her, die „mit kleinen scharfen Scharten wie eine Sichel zerkerft sind“, wie es in einer alten Schrift heißt.

Wie können wir dieser Art helfen?
Heute würden sich die Färber schwer tun, diese Pflanze überhaupt noch zu finden. Sie kommt zwar in weiten Teilen von Baden-Württemberg vor, aber insgesamt so zerstreut bis selten, dass sie als gefährdet eingestuft ist.

Viele ihrer früheren Vorkommen sind mittlerweile ganz erloschen. Auch dort, wo sie sich halten konnte, ist sie durch die heutige Nutzung von Wäldern und Wiesen nach wie vor bedroht. Die typischen Pfeifengraswiesen gibt es heute meist nur noch am Übergang von landwirtschaftlich genutzten Wiesen zu feuchtem und nur selten gemähtem Brachland.

Die früheren, zur Gewinnung von Einstreu für das Vieh genutzten Streuwiesen, auf denen ebenfalls die Färber-Scharte wuchs, braucht man schon lange nicht mehr. Durch Düngung wurden sie in nährstoffreiche Futterwiesen verwandelt, auf denen es für viele magerkeitsliebende Arten keinen Platz mehr gibt.

Auch lichte Wälder, in denen diese Pflanze früher vorkam, gibt es heute kaum noch. So bleiben ihr als Rückzugsgebiete nur geeignete Naturschutzgebiete, vor allem ungemähte Waldränder – was zeigt, dass dieser Lebensraum unbedingt erhalten werden sollte, nicht nur zum Schutz der Färber-Scharte, sondern auch zum Wohle vieler weiterer Tier- und Pflanzenarten.

Möchten Sie aktiv werden für die Färber-Scharte?
Als „besondere Staude für den Wildpflanzen-Fan“ wird die Färber-Scharte von Samen- und Staudenhändlern beschrieben, die im Spätsommer und Herbst blüht. Sie können diese attraktive, bis zu einem Meter hohe Pflanze also durchaus kaufen und in den Garten setzen. In freier Natur aber muss sie unbedingt geschont werden.

Wenn Sie sich an der Pflege von Feuchtwiesen beteiligen, dann sollten Sie darauf achten, dass Wiesen, die reich an Färber-Scharte sind, nur einmal im Jahr und zwar im Herbst gemäht werden sollten – mehr Schnitte verträgt diese mehrjährige Art auf Dauer nicht.

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