Die Grauschuppigen Sandbiene (Andrena pandellei) - Glockenblumen sind ihr Leben

Foto einer Grauschuppigen Sandbiene an einer Blüte

Wenn man die Grauschuppige Sandbiene finden will, dann hält man am besten nach Glockenblumen Ausschau. Die werden von den Bienenmännchen nämlich gerne auf der Suche nach paarungswilligen Sandbienendamen angeflogen. Und weil so eine Glockenblume auch eine prima Behausung abgibt, nächtigen die Bienen oft sogar in den Blüten.

Genistet, das heißt die Eier abgelegt, wird aber in selbst gegrabenen Nestern im Boden. Dabei bevorzugt Andrena pandellei nur spärlich oder mit kurzem Rasen bewachsene Stellen. Der Untergrund sollte sandig sein, wobei sie auch im Lehm gräbt. Optisch ist diese Art an ihrer namensgebenden dunkelgraubraunen Beschuppung an der Brustoberseite zu erkennen.

 

Wie können wir dieser Art helfen?
Glockenblumen blühen nicht überall – auf massiv gedüngten und regelmäßig kurzgemähten Futterwiesen können sie sich nicht halten. Entsprechend hat es diese Sandbiene schwer, in der intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaft zu überleben. Am ehesten findet man sie in Baden-Württemberg noch in der Vorbergzone zwischen Schwarzwald und Rheintal, an südexponierten Hängen der Schwarzwaldtäler und im Vorland der Schwäbischen Alb. Will man der Grauschuppigen Sandbiene helfen, dann muss man die traditionelle Wiesenbewirtschaftung erhalten – und insbesondere auch die historisch gewachsenen süd- und westexponierten Waldränder.

Als Ersatzlebensräume hat diese Art auch Hochwasser-Schutzdämme angenommen. Wenn diese saniert werden müssen, bedeutet dies in der Regel das Ende der dort vorkommenden Wildbienen. Daher wurde zum Beispiel im nördlichen Oberrheingebiet die notwendige Sanierung eines Dammes entlang des Saalbachkanals in Abschnitten vorgenommen. Im oberen Bereich der südexponierten Dammböschung wurde zudem ein speziell für Wildbienen geeignetes Sand-Lehmgemisch aufgeschüttet. Der im Zuge eines Monitoringprogramms festgestellte Erfolg scheint solche Maßnahmen zu rechtfertigen.

Weitere lokale Vorkommen dieser Art werden im Rahmen des Artenschutzprogrammes des Landes Baden-Württemberg (ASP) beobachtet und gefördert.

Möchten Sie aktiv werden für die Grauschuppige Sandbiene?
In Baden-Württemberg gibt es viele Landbesitzer, die aus traditionellen Bauernfamilien kommen, die ihre Landwirtschaft aber nicht mehr oder nur am Rande praktizieren. Wer eine Wiese hat, sollte sie ein- bis zweimal im Jahr mähen und abräumen. Die Blumenvielfalt auf diesen Wiesen bietet zahlreichen Tieren Futter und Lebensraum.

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